Unter dem Titel „Food Labels: Tricks of the Trade“ veröffentlichte die Europäische Verbraucherorganisation (BEUC) eine Dokumentation zu irreführenden Produktkennzeichnungen und Aufmachungen aus unterschiedlichen EU-Ländern.
Unter Anderem beanstandete der Verband den Gebrauch von qualitätshervorhebenden Attributen, „traditionell“, „natürlich“ oder „handwerklich“. Sie erwecken beim Verbraucher den unzutreffenden Eindruck hoher Qualität und lenken vom technischen Prozess der Herstellung ab. Hersteller greifen damit das Interesse der Verbraucher nach Information über die Herstellung der Lebensmittel auf und befriedigen es mit Angaben, die deren Wunschvorstellungen entsprechen, aber mit der Realität in der Regel nichts zu tun haben. Weiter kritisiert der BEUC die irreführende Verwendung von Fruchtabbildungen. Sie werden auch dann verwendet, wenn das Lebensmittel nur winzige Mengen oder gar nichts davon enthält. Auch der Begriff „Vollkorn“ wird missbräuchlich in der Produktaufmachung angewendet. Nach den Feststellungen des BEUC erschien bei einer Reihe von Produkten auf der Vorderseite der Begriff „Vollkorn“, z.B. bei Nudeln, obwohl das Erzeugnis aus normalem Mehl hergestellt wurde.
Die Europäische Verbraucherorganisation fordert daher:
- Legale Festlegungen in Bezug auf die Verwendung der o.g. qualitätshervorhebenden Bezeichnungen,
- Festlegung von Mindestfruchtgehalten bei Verwendung von Fruchtabbildungen auf der Packungsvorderseite,
- Mindestanteile von „Vollkorn“ bei einem Hinweis darauf,
- Mengenangaben auf der Packungsvorderseite, bei Hinweisen auf Frucht oder Vollkorn.
Die Dokumentation des BEUC enthält eine Reihe von konkreten Beispielen zu den genannten Fällen aus verschieden Mitgliedstaaten der EU.
QUELLE:
- www.beuc.eu (Start > Publications > Reports > Food Labels: Tricks of the Trade)
Dr. Herbert Otteneder