Die aktuellen HACCP-News
MHD von Honig darf nicht willkürlich vergeben werden
Honig genießt den Ruf, ewig haltbar zu sein – doch dieser Mythos kann täuschen. Aktuelle Analysen zeigen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf Honiggläsern wird nicht immer sachgerecht gewählt.
Weichwanzen bedrohen Obst- und Gemüseernte
Heimische Weichwanzen verursachen zunehmend Schäden in der Landwirtschaft. Die Schädlinge befallen vermehrt Gewächshäuser, Gemüsefelder und Obstplantagen, wie das Landwirtschaftliche Zentrum Augustenberg in Karlsruhe mitteilte.
Erfolge der Reformulierung von Lebensmitteln
Im September 2018 hat das Bundesernährungsministerium (heute BMELH) zusammen mit der Lebensmittelwirtschaft eine Vereinbarung getroffen, bis 2025 Kalorien, Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten zu reduzieren. Insbesondere Lebensmittel für Kinder sollten eine ausgewogenere Zusammensetzung bekommen.
Mikroalgen - mikrobiologisch unbedenklich
Mikroalgen werden in einer Vielzahl von Lebensmitteln, insbesondere Nahrungsergänzungsmitteln und Smoothies, eingesetzt. Ein Blick in die Algenliste des BVL zeigt die Vielfalt. Angesichts der zunehmenden Bedeutung dieser Lebensmittel haben das CVUA Karlsruhe und die veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig in einem gemeinsamen Projekt 45 Mikroalgenprodukte untersucht.
RASFF: LSD in Nahrungsergänzungsmitteln?
Immer wieder werden Stoffe in Nahrungsergänzungsmitteln nachgewiesen, die psychotrope Wirkungen haben oder gar unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Erstmalig wurde im Juni 2025 im Rapid Alert System Food und Feed (RASFF) eine Probe mit dem LSD-Derivat 1S-LSD gemeldet (2025.4538). Das Produkt stammte aus den Niederlanden und wurde von den deutschen Behörden als unzulässiges neuartiges Lebensmittel eingestuft.
Elektrolyt-Produkte bei Ökotest
Ökotest berichtet im Juli-Magazin 2025 über die Untersuchung verschiedener Elektrolytprodukte. Keines der Produkte schnitt nach den Kriterien der Redaktion gut oder sehr gut ab.
Speiseeis intensiv kontrolliert
In den Lebensmittel- und Veterinärinstituten des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Braunschweig/Hannover und Oldenburg wird Speiseeis aus niedersächsischen Eisdielen jährlich mikrobiologisch untersucht.
Start des EIP-Innovationsprojekts ReproFly
Am 11. Juni 2025 fiel der offizielle Startschuss für das EIP-Projekt ReproFly. Im Rahmen einer feierlichen Übergabe erhielt Projektkoordinator Jens Schröder, Abteilungsleiter Automatisierungstechnik am DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V., den Förderbescheid aus den Händen der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte.
Nickelabgabe bei verchromten Grillartikeln?
Grillzange & Co. sind nicht nur als hochwertige und in der Regel teure Edelstahlprodukte, sondern auch als preisgünstige verchromte Gegenstände im Handel erhältlich – geringere Materialkosten machen es möglich. Was viele Verbraucher nicht wissen: Bei chrombeschichteten Materialien kann es zu einer erhöhten Abgabe von Nickel kommen. Auf diesen Stoff reagieren jedoch viele Menschen allergisch. Deshalb werden verschiedene Grillartikel im Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg des LAVES auf den Prüfstand gestellt.
Antibiotikaresistenzen - ein Dauerbrenner
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) macht auf zwei Publikationen aufmerksam, die über die Arbeiten am Institut zum Thema Antibiotikaresistenzen durchgeführt wurden. Das Ergebnis in Kürze: Resistente E. coli bleiben auch ohne Antibiotikagabe in Schweineställen erhalten.
Mikroplastik, selbst in Glasflaschen
Die französische Agentur ANSES, die für Gesundheit, Lebensmittelsicherheit und Umwelt zuständig ist, hat Ergebnisse zu Untersuchungen von Getränken in Flaschen auf Mikroplastik veröffentlicht.
Novel Food-Zulassungen: kein Selbstläufer
Zwei Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zeigen anschaulich, woran Anträge auf Zulassung neuartiger Lebensmittel (vorläufig) scheitern können.
Mangelnde Kennzeichnung kann lebensbedrohlich sein
Viele Menschen leiden an einer Lebensmittelallergie. Für die Betroffenen ist es wichtig zu wissen, welche Allergene in den Produkten enthalten sind. Das vor genau einem Jahr neugestaltete Verbraucherschutzportal lebensmittelwarnung.de bietet hier mit seinen Informationsmöglichkeiten Allergikern zusätzliche Sicherheit.
Näher erklärt: BfR-Empfehlungen zu Materialien für den Lebensmittelkontakt
Aus Materialien und Gegenständen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, können Stoffe auf Lebensmittel übergehen. Die Mengen dieser freigesetzten Stoffe müssen dabei jedoch so gering sein, dass von ihnen kein gesundheitliches Risiko für die Verbraucherinnen und Verbraucher ausgeht.
Kein Hinweis zur Aufbewahrungsdauer nach dem Öffnen
Wenn es für die Sicherheit eines Lebensmittels erforderlich ist, müssen Hersteller angeben, wie lange es geöffnet haltbar ist. Auf Lebensmitteln, die nach dem Öffnen aufbewahrt und weiterverwendet werden, sind laut Lebensmittelinformationsverordnung „gegebenenfalls“ besondere Aufbewahrungsbedingungen oder der Verzehrzeitraum nach dem Öffnen auf der Packung anzugeben.
Alarmierende Belastungen: Brot, Nudeln und Frühstücksflocken enthalten die Ewigkeitschemikalie Trifluoracetat
Die AK Oberösterreich hat in Kooperation mit der Umweltorganisation GLOBAL 2000 48 Getreideerzeugnisse auf die Ewigkeits-Chemikalie Trifluoracetat (TFA) untersucht. Die gefundenen Belastungen durch die vermutlich fortpflanzungsgefährdende Chemikalie waren unerwartet hoch. Die Höhe der TFA-Gehalte, vor allem in Brot und Nudeln, sei sehr beunruhigend.
Lebensmittelsicherheit bei Milchersatzprodukten: Pflanzendrinks im Fokus
Im Zuge des wachsenden Trends hin zu vegetarischer und veganer Ernährung erfreuen sich pflanzliche Milchersatzprodukte zunehmender Beliebtheit. Besonders Pflanzendrinks – etwa auf Basis von Hafer, Mandeln oder Soja – sind aus dem Sortiment des Einzelhandels nicht mehr wegzudenken.
Schweiz: mehr Transparenz bei tierischen Lebensmitteln
Ab 1. Juli 2025 treten in der Schweiz Änderungen zur Kennzeichnung tierischer Lebensmittel in Kraft. Fleisch, Eier und Milch müssen eine zusätzliche Kennzeichnung tragen, wenn sie von Tieren stammen, bei denen bestimmte schmerzhafte Eingriffe ohne Betäubung vorgenommen wurden.
BfR-Webseite in neuem Erscheinungsbild
Die neue Website des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) wurde online geschaltet und präsentiert sich nun in einem modernen, nutzerfreundlichen Design. Ziel des Relaunchs war es, den gesetzlichen Auftrag des BfR – die wissenschaftliche Bewertung gesundheitlicher Risiken und deren transparente Kommunikation – digital noch zugänglicher zu machen. Die Webseite ist nun responsiv, barrierearm und sowohl für mobile Endgeräte als auch für Desktop-Nutzung optimiert. Im Jahr 2024 verzeichnete sie über 4,5 Millionen Besuche – ein Anstieg von 13 % gegenüber dem Vorjahr.
Höchstmengenüberschreitungen in Erfrischungsgetränken
Egal ob Social Media-Trend, als Urlaubserinnerung oder der Reiz, etwas Neues auszuprobieren – Verbraucherinnen und Verbraucher haben im Einzelhandel, in Online-Shops oder auch bei Snack- und Getränkeautomaten zahlreiche Möglichkeiten aus dem weltweiten Sortiment an Getränken auszuwählen. Im Jahr 2024 untersuchte das CVUA Karlsruhe mehr als 1.500 Erfrischungsgetränke.
Aminosäuren als Geschmacksverstärker für kultiviertes Fleisch
In einem Artikel, der in der Fachzeitschrift Food Chemistry veröffentlicht wird, haben Forscher des Institute of Industrial Science der Universität Tokio die für den Geschmack verantwortlichen Schlüsselaminosäuren identifiziert- ein Schritt auf dem Weg zu kultiviertem Fleisch, das genauso schmeckt wie das echte.
Weniger bitter, aber genauso sättigend
Eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München zeigt, dass weniger bitter schmeckende Erbsenproteinhydrolysate ebenso starke Sättigungssignale in den Magenzellen auslösen können wie ihre bitteren Pendants.
Zur Kommentierung: Leitsätze für Kartoffelerzeugnisse
Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission (DLMBK) hat den Entwurf einer Neufassung der Leitsätze für Kartoffelerzeugnisse veröffentlicht und bittet bis zum 01.07.2025 um Kommentierung. Die konkreten Änderungen werden im Sachstandsbericht vom 02.06.2025 näher erläutert.
Aufschub für die Tierhaltungskennzeichnung
Ende Mai gab das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) bekannt, dass die Übergangsregelung zur Tierhaltungskennzeichnung bis zum 1. März 2026 verlängert werden soll. Ursprünglich sollte die Pflicht zur deren Verwendung ab dem 1. August 2025 gelten. Damit erhalten die Bundesländer und die Lebensmittelunternehmer etwas mehr Zeit für die Umsetzung.