Die aktuellen HACCP-News
Weniger, aber genauso sättigend
Eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München zeigt, dass weniger bitter schmeckende Erbsenproteinhydrolysate ebenso starke Sättigungssignale in den Magenzellen auslösen können wie ihre bitteren Pendants.
Zur Kommentierung: Leitsätze für Kartoffelerzeugnisse
Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission (DLMBK) hat den Entwurf einer Neufassung der Leitsätze für Kartoffelerzeugnisse veröffentlicht und bittet bis zum 01.07.2025 um Kommentierung. Die konkreten Änderungen werden im Sachstandsbericht vom 02.06.2025 näher erläutert.
Aufschub für die Tierhaltungskennzeichnung
Ende Mai gab das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) bekannt, dass die Übergangsregelung zur Tierhaltungskennzeichnung bis zum 1. März 2026 verlängert werden soll. Ursprünglich sollte die Pflicht zur deren Verwendung ab dem 1. August 2025 gelten. Damit erhalten die Bundesländer und die Lebensmittelunternehmer etwas mehr Zeit für die Umsetzung.
Kräutertees untersucht
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat im Rahmen eines Untersuchungsschwerpunktes 197 Kräutertees hinsichtlich Zusammensetzung, möglicher Verunreinigungen und Kennzeichnung analysiert.
PFAS in Bier
Per- und Polyfluoralkyl-Stoffe (PFAS), die für ihre Langlebigkeit in der Umwelt und ihre mögliche Verbindung zu gesundheitlichen Problemen berüchtigt sind, werden an unerwarteten Orten entdeckt, darunter auch in Bier.
Umsätze mit Fairtrade-Produkten steigen
Der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland ist 2024 um 13 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro gestiegen und erreichte damit einen neuen Rekord - dies berichtete Fairtrade Deutschland im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz.
Herkunftsüberprüfung bei Erdbeeren
Im Jahr 2024 wurden durch die Lebensmittelüberwachung Baden-Württemberg insgesamt 41 regionale Erdbeerproben mit der Herkunftsangabe Deutschland bis hin zur genauen Angabe des Erzeugerbetriebs überprüft. Das Projekt wurde durch das Landeskontrollteam Lebensmittelsicherheit Baden-Württemberg (LKL BW) koordiniert, die Proben wurden durch die zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden, gegebenenfalls gemeinsam mit dem LKL BW, erhoben. Im Fokus steht dabei auch die Überprüfung der Warenströme vom Erzeuger oder Großmarkt in Richtung Handel und Gastronomie. Am CVUA Freiburg werden die entnommenen Proben mit Hilfe der Stabilisotopen-Analyse untersucht und die Herkunftsangabe beurteilt.
Alternariatoxine in Sesam – Ergebnisse aus BW
Am CVUA Sigmaringen, Baden-Württemberg, wurden von 2016 bis Anfang 2025 insgesamt 124 Proben Sesam und Sesamprodukte auf Mycotoxine untersucht – darunter Sesamkörner, Sesampaste (Tahini), Sesamöl und Sesamhalva. Aflatoxine und Ochratoxin A wurden nur selten nachgewiesen.
Informationsaustausch in der EU – ACN-Jahresbericht 2024
Soeben ist der Jahresbericht 2024 des Warn- und Kooperationsnetzwerkes erschienen (Alert and Cooperation Network, kurz ACN). Er umfasst alle Informationen, die im Jahr 2024 innerhalb der IT-Platform iRASFF zwischen den Mitgliedern des Netzwerkes ausgetauscht wurden.
Zur Zukunft von Raucharomen
Bislang merkt man noch wenig vom Verbot der Raucharomen, wie es von der Europäischen Kommission Mitte letzten Jahres beschlossen wurde. Die Übergangsfristen laufen noch für alle Produktgruppen. Doch in einem Jahr wird die Zulassung für andere Lebensmittel als die Klassiker Fleisch, Käse und Fisch auslaufen, nochmals drei Jahre später für alle Lebensmittel.
Identifikation ranziger Haselnüsse
Nie wieder ranzige Haselnüsse: Ein Forscherteam der URV hat eine Methode entwickelt, mit der durch Oxidation verdorbene Nüsse identifiziert werden können. Das Verfahren nutzt Infrarotlicht, um die chemische Zusammensetzung von Haselnüssen zu bestimmen, ohne sie aus der Schale zu nehmen.
Proteinquellen verändern das Darmmikrobiom
Eine neue Studie von Forschern der North Carolina State University zeigt, dass Eiweißquellen in der Ernährung von Tieren erhebliche Auswirkungen auf die Population und die Funktion des mikroskopischen Lebens in ihrem Darm haben können.
Neue hochwirksame Bitterstoffverbindung identifiziert
Die molekulare Welt der Bitterstoffe ist bisher nur teilweise erforscht. Forscher des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München in Freising und des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie in Halle (Saale) haben nun drei neue Bitterstoffe aus dem Pilz Amaropostia stiptica isoliert und ihre Wirkung auf menschliche Bitterrezeptoren untersucht. Dabei entdeckten sie eine der potenziell bittersten bisher bekannten Substanzen.
Calamari auf pflanzlicher Basis
Pflanzliche Alternativen zu Meeresfrüchten sollten einen ähnlichen Geschmack, eine ähnliche Konsistenz und einen ähnlichen Nährstoffgehalt aufweisen wie die Lebensmittel, die sie imitieren. Die Eigenschaften von gebratenen Calamari-Ringen nachzubilden, die nach dem Kochen einen neutralen Geschmack und eine feste, zähe Textur haben, war bisher eine Herausforderung.
USA: Neubewertung von Magnesium
Der US-amerikanische Fachverband Council for Responsible Nutrition (CRN) hat im Rahmen einer aktualisierten Sicherheitsbewertung die empfohlene sichere Höchstmenge (UL) für Magnesium aus Nahrungsergänzungsmitteln für gesunde Erwachsene auf 500 mg pro Tag angehoben.
EU ringt um neue Regelungen zur Gentechnik
Am 6. Mai 2025 starteten die Trilogverhandlungen zwischen Kommission, Rat und Parlament zum weiteren Umgang mit gentechnischen Verfahren und ihren Produkten in der EU. Die Mitgliedstaaten hatten sich im März 2025 für eine Lockerung der Regeln zur Kennzeichnung von Gentechnik in Lebensmitteln ausgesprochen. Wie ein Kompromiss für den Rechtsrahmen für die Neuen Genomischen Techniken (NGT) aussehen soll, wird nun diskutiert.
Allergische Reaktion auf Milcheiweiß reduzieren
Weltweit reagieren drei Prozent aller Säuglinge und Kinder allergisch auf Eiweiß in der Kuhmilch. Circa 15 Prozent von ihnen werden ein Leben lang Allergiker*innen bleiben.
Forschende testen Farbweizen-Brote
Farbiger Weizen für eine gesündere Ernährung mit Brot: Weißer und purpurne Weizen sind in Deutschland bisher kaum etabliert, können aber helfen, Vollkornbrot attraktiver zu machen...
Niederlande: keine Eier aus eigenem Garten?
Die niederländische Gesundheitsagentur (RIVM) warnt vor dem Verzehr von privat produzierten Eiern, wie das Mediennetzwerk Euroactiv berichtet. Eine Studie zeigte, dass hohe Konzentrationen von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) vorkommen können. Untersucht wurde an 60 verschiedenen Orten im ganzen Land.
Lipasen in der Herstellung Feiner Backwaren
Der Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) berichtet von einem erfolgreichen Best-Practice-Projekt, das am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durchgeführt wurde. Zwei Forscherinnen widmeten sich dem Einsatz von Lipasen als Alternative zu deklarationspflichtigen Emulgatoren bei der Herstellung Feiner Backwaren.
Ostergebäck aus Bäckereien untersucht
Im Jahr 2024 wurden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit 27 Proben gefärbtes/buntes Ostergebäck aus Bäckereien untersucht. Die Produkte wurden mit Bezeichnungen wie „Hase aus Quarkteig“, „Rüblimuffin“, „Ostertaler“, „Osterkeks Küken“ und „Osternest mit Ei“ angeboten. Die Backwaren wurden auf Farbstoffe sowie je nach Erzeugnis auf wertbestimmende Parameter untersucht.
Fleischverzehr weiter auf niedrigem Niveau
Nach fünf Jahren Rückgang ist der Fleischkonsum in Deutschland erstmals wieder leicht gestiegen. Mit 53,2 Kilogramm pro Kopf hat der Verzehr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um rund 0,3 Kilogramm zugenommen, berichtet das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft. Basierend auf dem Zensus 2022 erfolgte in diesem Jahr eine Neuberechnung, die Vergleiche zu Werten vor 2022 nicht mehr zulässt. Nach neuer Berechnung befinde sich der Fleischkonsum hierzulande auf einem Zwischenplateau. Die Ernährungsorganisation ProVeg appelliert an die Politik, sich nicht auf Erreichtem auszuruhen.
Zur Diskussion: Leitsätze für Gewürze
Die Leitsätze der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission (DLMBK) für Gewürze und andere würzende Zutaten wurden vom zuständigen Fachausschuss 3 umfassend überarbeitet. Der Entwurf der Neufassung kann noch bis zum 25.04.2025 gegenüber der DLMBK kommentiert werden.
Zum Herkunftsnachweis von Honig
Spätestens seit der Schwerpunktaktion der EU „From the hives – von den Bienenstöcken“ ist das Thema einer möglichen Verfälschung von Honig regelmäßig Gegenstand von Medienberichten. Die hohen Herausforderungen, die an den beweiskräftigen analytischen Nachweis von möglichen Betrugsversuchen gestellt werden, ist hoch und der Öffentlichkeit oft nicht bewusst.