Die aktuellen HACCP-News
Verzehr unbehandelter Rohmilch kann Infektionen hervorrufen
Unbehandelte Milch, sogenannte Rohmilch, kann mit Keimen wie Salmonellen, Escherichia coli (E. Coli) oder Campylobacter verunreinigt sein. Diese können eine Lebensmittelinfektion hervorrufen und insbesondere Säuglingen, Kleinkindern oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie beispielsweise schwangere und ältere Mitmenschen, gefährlich werden.
Vier oder fünf Stufen bei der Kennzeichnung der Haltungsform?
Ein Verbraucher bemerkt es im Supermarkt: Eine große Supermarktkette nutzt bei der Kennzeichnung der Haltungsform bei ihrer Milch eine verkürzte, vierstufige Skala. Es sehe so aus, als habe man die bestmögliche Haltungsform gekauft. Bei anderen Marken gäbe es aber fünf Stufen.
Milchpulver im Joghurt?
Ob Joghurt Milchpulver zugesetzt wurde, lasse sich nicht alleine am Kaloriengehalt erkennen. Das teilt lebensmittelklarheit auf seiner Internetseite im Zusammenhang mit einer Verbraucheranfrage mit. Die Nährwerte von Joghurt könnten auch aus anderen Gründen höher liegen. Große Anbieter setzten anstelle von Milchpulver inzwischen häufig technologische Verfahren ein, um die Konsistenz des Joghurts zu verändern.
Geschrotete Leinsamen im Test
Ökotest untersuchte 19 Produkte. Es handelte sich jeweils um braune, geschrotete Leinsamen. Alle Produkte stammen aus ökologischem Anbau. In allen Produkten wies das beauftragte Labor Blausäure nach. Die Gehalte unterschieden sich jedoch deutlich. Seit 2023 gelten in der EU offizielle Grenzwerte für Blausäure in Leinsamen. Sind die Samen für den Rohverzehr gedacht, liegt er bei 150 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg). Da sich Blausäure aber beim Erhitzen verflüchtigt, haben Hersteller die Möglichkeit, auf der Vorderseite der Verpackung gut lesbar den Warnhinweis "Nur zum Kochen und Backen verwenden. Nicht roh verzehren!" aufzubringen. Dann gilt für das Produkt ein höherer Grenzwert von 250 mg/kg. Das Ergebnis der Überprüfung: Aufgrund eines analysierten erhöhten Blausäuregehalts erhielten 14 der getesteten Leinsamen Abzüge bei der Bewertung.
Nachhaltige Lösung für alkoholfreien Bio-Wein in Sicht
Etwa zwei Jahre lang gab es auf dem Markt offiziell keine alkoholfreien Weine und Schaumweine in Bio-Qualität. Bei der Verschiebung dieser Weinbauerzeugnisse weg vom Lebensmittelrecht in das Weinrecht im Jahr 2023, wurden die Besonderheiten bei ökologischer Erzeugung übersehen.
BfR macht mangelnde Küchenhygiene sichtbar
Theoretisch mag das Wissen über den richtigen Umgang mit tierischen Lebensmitteln in der Küche den meisten bekannt sein. Wie es damit in der Praxis bestellt ist, steht auf einem anderen Blatt Papier.
Alternative Proteinquellen – höheres Tempo gefragt
Als Internationaler Tag der Hülsenfrüchte wurde von Generalversammlung der Vereinten Nationen der 10. Februar auserkoren. Sie will damit auf den wertvollen Beitrag dieser Eiweißpflanzen für eine nachhaltige Landwirtschaft aufmerksam machen. Zahlreiche Akteure informierten darüber.
BVL-Stoffliste Algen – jetzt auch in englischer Sprache
Im April 2024 veröffentlichte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die erste Auflage der Algenliste, die nun zusammen mit dem aktualisierten Vorwort auch in englischer Sprache zur Verfügung steht. Die Liste wurde von der Arbeitsgemeinschaft Stoffliste, zu der Expertinnen und Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gehören, erarbeitet und ergänzt die bereits bestehenden Listen zu Pflanzen und Pilzen. Die Veröffentlichung berücksichtigt bereits jüngste Erkenntnisse zur Einstufung aus dem Novel Food status Catalogue sowie Anmerkungen, die in der Kommentierungsphase eingingen.
Neue Technik soll Lebensmittellieferungen effizienter machen
Forscher der North Carolina State University haben eine neue Technik entwickelt, um die Effizienz von Lebensmittellieferungen an Bedürftige zu verbessern. Die Technik berücksichtigt die Lage von Lebensmittelverteilungs- und Lieferorten, um optimierte Lieferrouten zu entwickeln, die die Lebensmittellieferung schneller und kraftstoffeffizienter machen.
Biofilme verbessern das Überleben von Listerien
Die Listeriose ist eine seltene, aber gefährliche bakterielle Erkrankung. Ursache dieser Krankheit sind durch Listerien verunreinigte Lebensmittel. Listerien sind weit verbreitet und kommen auch häufig in lebensmittelverarbeitenden Betrieben vor, wo Nahrungsmittel kontaminiert werden können.
Pflanzenviren bedrohen das Superfood in Deutschland
Das Forschungsteam rund um Pflanzenvirenforscher Dr. Björn Krenz vom Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in Braunschweig hat in Deutschland angebaute Kichererbsen auf Infektionen mit Pflanzenviren untersucht. Erstmalig konnten die Forschenden nachweisen, dass das Superfood mit verschiedenen Pflanzenviren infiziert ist. Die Ergebnisse publizierten die Forschenden jüngst in der renommierten Fachzeitschrift Journal of Plant Diseases and Protection.
Neue EU-Verpackungsverordnung in Kraft
Die neue EU-Verpackungsverordnung gibt künftig vor, wie Produkte vor und hinter den Supermarktregalen verpackt und recycelt werden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die wichtigsten Neuerungen analysiert: Neben recyclingfähigeren Verpackungen können Verbraucherinnen und Verbraucher ab 2030 mit weniger in Plastik verpacktem Obst und Gemüse, weniger unnötig großen Luftverpackungen und einem verbesserten Mehrwegangebot in Discountern rechnen. Vieles hänge jedoch von der Umsetzung in Deutschland sowie von der Ausarbeitung rechtlicher Details in Brüssel ab. Die DUH fordert deshalb von der neuen Bundesregierung, Mehrweg über die EU-Verpackungsverordnung hinaus zu fördern - wie durch eine Lenkungsabgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Wegwerfgeschirr.
Italien - Audit über tierische Nebenprodukte
Das System und die Wirksamkeit der amtlichen Kontrollen von tierischen Nebenprodukten (TNP) und Folgeprodukten in Italien war im September 2024 Gegenstand eines Audits durch die Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission (DG SANTE). Der Fokus lag auf der Verwendung bei der Herstellung von Heimtierfuttermitteln.
BfR-Update zu Milzbrand / Anthrax
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sein Fragen-Antworten-Papier zu Bacillus anthracis aus dem Jahr 2014 überarbeitet und ergänzt. Es befasst sich mit den gesundheitlichen Risiken, die von Lebensmitteln ausgehen können, die von Wiederkäuern aus Beständen gewonnen wurden, die mit B. anthracis infiziert sind.
Bessere Qualität von Käsealternativen
Milchprodukte auf pflanzlicher Basis sind eine großartige Alternative für Menschen, die tierische Produkte meiden. Hersteller tun sich jedoch schwer damit, die cremigen, käsigen Qualitäten nachzuahmen, die Milchprodukte so genussvoll machen.
Umstrittener Süßstoff
Eine Verbraucherorganisation hat die EU-Kommission aufgefordert, dem Süßstoff Aspartam die Zulassung zu entziehen. In einem veröffentlichten Report warnt die Organisation vor gesundheitlichen Risiken des breit eingesetzten Süßstoffs.
Hersteller stoppt irreführende Gesundheitswerbung
Ein Müslihersteller will in Zukunft auf »Immun-Werbung« für sein Früchtemüsli verzichten. In einer Unterlassungserklärung kündigte das Unternehmen an, sein Produkt nicht mehr »Immune Plus« zu nennen. Zuvor hatte die Verbraucherorganisation Foodwatch den Hersteller neben mehreren anderen Lebensmittelherstellern – abgemahnt. Der Vorwurf: Die Gesundheitswerbung verstoße gegen die Health-Claims-Verordnung und führe in die Irre. Zudem enthalte das Produkt viel Zucker und sei teurer als vergleichbare Produkte, so Foodwatch. Das Unternehmen sicherte zu, die irreführende Werbung auf den Verpackungen bis Ende März 2025 einzustellen.
Mikroporöse Kristalle für mehr Lebensmittelsicherheit
Ein Forschungsteam um Paolo Falcaro hat eine mikroporöse Kristallverbindung entwickelt, die signalisiert, ob proteinreiche Lebensmittel verdorben sind. Dies ist ein Ergebnis aus dem von ERC Consolidator Grant geförderten Projekt POPCRYSTAL, mit dem Paolo Falcaro vom Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der TU Graz nun einen ERC Proof of Concept Grant (PoC) eingeworben hat.
EU-Zulassung für kultiviertes Rindsfett beantragt
Bereits 2023 und 2024 gingen bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Anträge auf Zulassung von In-Vitro-Fleisch ein. Bisher liegt für keines der aus tierischen Zellen in Bioreaktoren synthetisierten Produkte eine finale Stellungnahme der EU-Institution vor.
Kamelmilch als Alternative zu Kuhmilch
Neue Forschungen der Edith Cowan University (ECU) haben ergeben, dass Kamelmilch mehr natürlich vorkommende bioaktive Peptide enthält als ihr Rinderpendant. Kamelmilch sei im Vergleich zu Kuhmilch auch hypoallergen.
FAQ für Brucellen aktualisiert
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat seine FAQ zu Brucellen aktualisiert. Einige Antworten wurden um weitere Informationen ergänzt.
Veganer Honig - Imker beantragt Patentlöschung
Bereits im September hatte ein US-Amerikanisches Unternehmen beim Deutschen Patent- und Markenamt das sogenannte „kleine Patent“ für eine „pflanzenbasierte Honigzusammensetzung“ erhalten. In den USA hat das Unternehmen mehrere vegane Honigalternativen auf den Markt gebracht, die das Unternehmen auf seiner Website als „pflanzenbasierter Honig, hergestellt ohne Bienen“ bewirbt. Mit dem kleinen Patent will das Unternehmen nun auch in Deutschland und der EU die „Honigproduktion neu definieren“.
Gute Qualität bei Räucherlachs
Von den 30 in den Jahren 2023 und 2024 planmäßig zur mikrobiologischen Prüfung entnommenen Proben kaltgeräuchertem Lachs wiesen die Mehrzahl der Proben - knapp 90 % - eine sehr gute mikrobiologische Beschaffenheit auf. Dies berichtet das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock.
Super-Gau für die Lebensmittelindustrie - Nachweis der Maul- und Klauenseuche (MKS) trifft Exportbetriebe hart
Nach der Vogelgrippe und der Afrikanischen Schweinepest hat nun die am meisten gefürchtetste Tierseuche Deutschland erreicht: die Maul- und Klauenseuche.