Mikroalgen werden in einer Vielzahl von Lebensmitteln, insbesondere Nahrungsergänzungsmitteln und Smoothies, eingesetzt. Ein Blick in die Algenliste des BVL zeigt die Vielfalt. Angesichts der zunehmenden Bedeutung dieser Lebensmittel haben das CVUA Karlsruhe und die veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig in einem gemeinsamen Projekt 45 Mikroalgenprodukte untersucht.
Die mikrobiologische Prüfung zeigte erfreulicherweise, dass in keiner Probe Krankheitserreger oder relevante Hygienekeime nachweisbar waren. Dennoch lagen erhöhte Keimzahlen an unspezifischen Bakterien vor. Weitergehende Untersuchungen ergaben, dass bei einigen Proben präsumptive Bacillus cereus in Gehalten über 100 KBE/g vorhanden waren. Die konkreten Toxine konnten allerdings in keiner Probe nachgewiesen werden.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei Anwendung der Guten Herstellungspraxis sichere Produkte erzeugt werden können. Gewisse Unterschiede in den Keimzahlen führen die Autoren auf die verschiedenen Trocknungsverfahren zurück. So könne die Sprühtrocknung, die bei Chlorella-Algen angewandt wird, zu einer stärkeren Keimreduktion führen als andere Trocknungsverfahren.
Die Autoren bildeten auf Basis ihrer Ergebnisse drei Kategorien mit Obergrenzen zur Einordnung der Befunde. Diese Erkenntnisse können eine wertvolle Hilfestellung bei der Bewertung sein, insbesondere da es (noch) keine normativen Vorgaben oder Empfehlungen für mikrobiologische Grenzwerte gibt.
Abschließend wurde auch die Kennzeichnung, einschließlich nährwert- und gesundheitsbezogener Aussagen bewertet. Hier fiel eine Reihe von als „Wundermittel“ angepriesenen Produkten durch.
Quelle:
• Online-Artikel „Superfood Mikroalgen – grünes oder blaues Wunder?“ (09.07.2025), www.ua-bw.de
Dr. Marion Gebhart