Die aktuellen HACCP-News
ECHA plant öffentliche Konsultation zum SEAC-Entwurf zur PFAS-Beschränkung
Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat angekündigt, im Frühjahr 2026 eine öffentliche Konsultation zum Entwurf der Stellungnahme ihres Ausschusses für sozioökonomische Analyse (SEAC) zur vorgeschlagenen EU-weiten Beschränkung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) durchzuführen. Die Konsultation soll kurz nach der SEAC-Sitzung im März 2026 starten und 60 Tage dauern. Bereits am 30. Oktober 2025 organisiert die ECHA eine Online-Informationsveranstaltung, um Stakeholder auf die Konsultation vorzubereiten.
Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke – Update
Im Jahr 2016 veröffentlichten das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein gemeinsames Positionspapier zur Einstufung von Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke (LBMZ). Das Papier war hinsichtlich verschiedener Auslegungen strittig und wurde nun überarbeitet. Der aktuelle Entwurf kann bis zum 12.12.2025 öffentlich kommentiert werden.
BfR-Informationen zu STEC/EHEC-Infektionen durch Lebensmittel aktualisiert
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat seine Fragen und Antworten STEC/EHEC-Infektionen durch Lebensmittel aktualisiert. Die Änderungen gegenüber der Version vom 02. September 2024 beinhalteten die Überarbeitung und Aktualisierung, die Hinzufügung von Informationen zur möglichen Keimbelastung von Sprossen und Sprossensamen wie Bockshornkleesamen sowie die Aktualisierung des Leseangebots.
Nachgewiesen: Getreidepflanzen nehmen Nanoplastik auf
Mikro- und Nanoplastik in Böden sind ein wachsendes Umweltproblem. Inwieweit landwirtschaftliche Nutzpflanzen diese Partikel aufnehmen und ob sie dadurch in Nahrungsmittel gelangen, war bislang schwer nachzuweisen.
Trendthemen Anuga 2025
Von 4. bis 8. Oktober 2025 fand in Köln die Anuga 2025 statt. Rund 8 000 Aussteller aus 110 Ländern präsentierten ihre Innovationen aus der Lebensmittel- und Getränkebranche. Die Produktausstellung wurde durch themenspezifische Fachmessen und Vorträge ergänzt.
Zur Analytik von PFAS in Konsumgütern
Vor dem Hintergrund der Beschränkungsvorhaben für per- und polyfluorierte alkylierte Substanzen (PFAS) im Kontext der REACH-Gesetzgebung nimmt die Bedeutung geeigneter Analysenmethoden zu. Im Rahmen der Ressortforschung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUKN), entwickelten Mitarbeitende der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin, im Auftrag des Umweltbundesamtes, eine Methode zur Charakterisierung und Quantifizierung von PFAS in Konsumgütern. Der Abschlussbericht wurde im September 2025 vorgelegt.
Zum Nachweis von Mikroplastik in Fisch und Meeresfrüchten
Die Angaben darüber, wie viel Mikroplastik in Fisch und Meeresfrüchten steckt, die in Deutschland verzehrt werden, schwanken erheblich. Das liegt u. a. daran, dass der Lebensmittelüberwachung standardisierte Analyseverfahren fehlen, um die winzigen Kunststoffpartikel in Fischereierzeugnissen quantitativ nachzuweisen.
Faire Preise für Landwirte durch „Buy European Food“
Die Europäische Kommission wird eine Kampagne für Lebensmittel aus Europa starten. Das sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am 10.09. in ihrer Rede zur Lage der Union 2025.
Vor dem EU-Parlament in Straßburg kündigte die CDU-Politikerin an, das Werbebudget der Gemeinschaft aufzustocken. Die Kampagne soll unter dem Slogan „Buy European Food“ (etwa „Kaufe europäische Lebensmittel“) laufen. Von der Leyen betonte, man könne mit Stolz sagen, dass die europäischen Lebensmittel die besten der Welt sind. Landwirte in Europa würden nicht nur hochwertige Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen produzieren, sagte die Kommissionspräsidentin. Sie seien auch „die Hüter unserer Böden und Ozeane, unserer Artenvielfalt. Die Garanten unserer Ernährungssicherheit.
Apfelabfälle in Profit und Protein verwandeln
Jedes Jahr, wenn sich die Pressen drehen und der süße Duft von Apfelwein die Herbstluft erfüllt, werden mehr als 4 Millionen Tonnen Apfelnebenprodukte als Tierfutter, Kompost oder Deponieabfall entsorgt. Eine neue Studie von Cornell bietet Apfelschalen, Kernen, Kerngehäuse und Fruchtfleisch jedoch ein anderes Ende.
Die Deutsche Umwelthilfe fordert Einwegabgabe
Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) nimmt die aktuell veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) zu Getränkeverpackungen zum Anlass, erneut eine Einwegabgabe zu fordern. Laut den Daten des UBA verharrt die Mehrwegquote seit 2016 bei rund 43 Prozent und ist damit weit entfernt vom im Verpackungsgesetz festgelegten Ziel von 70 Prozent. Einweg-Plastikflaschen bleiben mit einem Marktanteil von 46,5 Prozent die dominierende Verpackungsform. Besonders deutlich ist der Zuwachs bei Getränkedosen, deren Verbrauch 2023 um 4,4 Prozent auf 6 Milliarden Stück angestiegen ist und damit erstmals seit 2003 wieder das Niveau vor Einführung des Einweg-Pfands erreichte.
Küchenutensilien aus Metall: Gehen Stoffe ins Essen über?
In vielen Küchen kommen unbeschichtete und emaillierte Metallgegenstände wie Töpfe, Pfannen und Besteck täglich mit Lebensmitteln in Kontakt. Dabei können kleine Mengen an Elementen aus den Materialien in Lebensmittel übergehen und so vom Menschen aufgenommen werden.
Wiederholt Anzeichen für Betrug bei Baklava
Pistazien, Walnüsse oder Mandeln sind die charakteristischen Zutaten von Baklava, einem Blätterteiggebäck, das in Honig oder Zuckersirup eingelegt ist. Da besonders Pistazien vergleichsweise teuer sind, kann durch die Verwendung anderer Nüsse bei der Produktion viel Geld gespart werden.
Trendbericht: Lebensmittelchemie
Die „Blauen Blätter“, das Nachrichtenmagazin der Gesellschaft Deutscher Chemiker, veröffentlicht regelmäßig Trendberichte ihrer Fachgesellschaften. Im Septemberheft 2025 stand die Lebensmittelchemie im Mittelpunkt. In vier kurzen Beiträgen wurden die Themen vorgestellt.
Auf der Suche nach der perfekten Himbeere
Forscher der Universität Cranfield haben kürzlich eine neue Methode zur Veränderung der DNA von Himbeeren veröffentlicht, mit dem Ziel, eine nachhaltigere Himbeerproduktion und weniger Lebensmittelabfälle zu erreichen. Die neue Studie beschreibt eine neuartige Methode zur Isolierung einzelner Zellen (Protoplasten) aus dem Blattgewebe von Himbeer-Mikropflanzen, die in steriler Gewebekultur gezüchtet wurden. Die Protoplasten wurden dann mit CRISPR-Cas9 gentechnisch verändert, einer revolutionären Biotechnologie, die so programmiert werden kann, dass sie auf jede beliebige Region des Genoms abzielt und Änderungen an der DNA vornimmt. Diese Studie ist das erste Mal, dass das CRISPR-Gen-Editing bei der Roten Himbeere (Rubus idaeus) in einer von Fachleuten begutachteten Veröffentlichung validiert wurde.
Frankreich: Zur Überwachung von Aromen
Im September 2025 veröffentlichte die französische Generaldirektion für Wettbewerb, Verbraucherschutz und Betrugsbekämpfung (DGCCRF) die Ergebnisse einer Untersuchung zur Kennzeichnung und Zusammensetzung von Aromen und aromatisierten Lebensmitteln aus dem Jahr 2023.
DGE: Anpassungen bei Jod und Vitamin E
Mit der ersten Ausgabe der dritten Auflage der Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr wurden die Werte für die Zufuhr von Vitamin E und Jod komplett überarbeitet.
BfR-Verbrauchermonitor: Rohmilch beunruhigt eher wenige
Rohmilch (unbehandelte Milch) erfreut sich einer gewissen Beliebtheit, birgt jedoch gesundheitliche Risiken. Um eine Lebensmittelinfektion zu vermeiden, sollte sie vor dem Trinken abgekocht werden. Aber wie gut ist Rohmilch eigentlich in der Bevölkerung bekannt – und wie wird ihr gesundheitliches Risiko eingeschätzt?
CBD-Zulassung: Food Standards Agency - UK ruft zur Kommentierung auf
Das Vereinigte Königreich Großbritannien setzt seinen Sonderweg zur Zulassung von Cannabidiol (CBD) in Lebensmitteln fort. Von 28.08.2025 bis 20.11.2025 können Organisationen und andere Interessierte über die Seite der FSA (UK) ihre Kommentare zum geplanten Gesetzgebungspaket abgeben.
Viel Regen im Jahr 2024 – erhöhte Mykotoxinbelastung von Mehlen aus heimischem Getreide?
Die Witterungsverhältnisse gerade im ersten Halbjahr 2024 waren durch häufigen und starken Regen geprägt. Dies hat nicht nur einen Einfluss auf Ernteertrag und Qualität des Getreides. Auch war eine verstärkte Belastung mit Mykotoxinen zu befürchten.
Rückstände pharmakologisch wirksamer Stoffe – Untersuchungsergebnisse aus dem Jahr 2024
Der Einsatz von Tierarzneimitteln bei Tieren, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen, kann zu Rückständen pharmakologisch aktiver Substanzen in Lebensmitteln tierischer Herkunft führen.
Neue BfR-Stellungnahme zu Vitamin D in Nahrungsergänzungsmitteln
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat am 03.09.2025 eine Stellungnahme zur Einnahme hochdosierter Vitamin-D-Präparate veröffentlicht. Anlass ist das wachsende Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln, die besonders hohe Einzeldosen („Bolusdosen“) enthalten und in Abständen von mehreren Tagen bis Wochen eingenommen werden sollen. Teilweise sind diese Produkte zusätzlich mit Vitamin K2 kombiniert.
Sind Ernährungsempfehlungen über KI belastbar?
Bei der Bereitstellung von Ernährungsempfehlungen spielen KI-Anwendungen wie ChatGPT und Gemini für Verbraucherinnen und Verbraucher eine zunehmend wichtige Rolle. Insbesondere bei vulnerablen Zielgruppen wie Schwangeren bedarf es jedoch einer sorgfältigen Prüfung der Ergebnisse.
Neue genomische Techniken (NGT) – EFSA-Update
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat auf Ersuchen der Europäischen Kommission mehrere wissenschaftliche Stellungnahmen zu Pflanzen abgegeben, die durch bestimmte neue genomische Techniken (NGTs) gewonnen wurden. Zudem haben die Wissenschaftler unabhängig neue Erkenntnisse aus ihrer Arbeit mit betreffenden Organismen ausgewertet. Die wissenschaftlichen Stellungnahmen enthalten Überlegungen zu den potenziellen Risiken im Zusammenhang mit NGTs im Vergleich zu konventionellen Züchtungstechniken und etablierten genomischen Techniken (EGTs) sowie zur Anwendbarkeit bestehender Leitlinien für die Risikobewertung von durch NGTs gewonnenen Pflanzen und deren Erzeugnissen.
BUND wertet Behördendaten zu PFAS aus
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) veröffentlicht heute die Ergebnisse seines PFAS-Checks in Lebensmitteln. Dafür hat der BUND Daten der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) systematisch ausgewertet und im Frühjahr 2025 22 Hühnereierstichproben auf Ewigkeits-Chemikalien getestet. Das Ergebnis: Vor allem tierische Produkte können häufig mit den Ewigkeits-Chemikalien belastet sein.