Die aktuellen HACCP-News
Shrinkflation - Der österreichische Weg
Auch in Österreich ist das Phänomen zu beobachten, dass Hersteller von Lebensmitteln die Füllmenge ändern, den Preis pro Packung aber belassen. Gegen diese vermeintliche Praxis der Irreführung möchte nun die österreichische Regierung mit nationalen Regelungen entgegentreten.
Spirulina - neue Ansätze für die Lebensmittelproduktion
Mikroalgen wie Spirulina gewinnen in Europa zunehmend an Bedeutung in der Lebensmittelproduktion. Bislang stand der direkte Verzehr der in der Regel getrockneten Algen, beispielsweise als Nahrungsergänzung, und die Verwendung von Zubereitungen zur Färbung von Lebensmitteln im Vordergrund.
Untersuchung gebrauchter Frittierfette
Im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung wurden am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart von Januar 2022 bis August 2025 insgesamt 683 Proben gebrauchtes Frittierfett untersucht. Dabei ist die Vielfalt der Entnahmeorte groß.
Blei in Lebensmitteln
Die höchsten Bleikonzentrationen bei Erwachsenen sind in der Leber, den Nieren und den Knochen zu finden. Vor allem im Knochen kann Blei Jahrzehnte verbleiben, aber unter bestimmten Umständen auch wieder freigesetzt werden.
Verteuerung von Lebensmitteln für die Gesundheit?
Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, plant die EU-Kommission, bereits im Jahr 2026 eine Abgabe auf stark verarbeitete Lebensmittel mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt einzuführen, um die Bevölkerung zu einer gesünderen Ernährung zu motivieren. Auch Alkopops sollen von der Abgabe betroffen sein. Diese Maßnahmen sollen Teil des EU-Plans zur kardiovaskulären Gesundheit werden.
Pflanzenschutzmittelrückstände in Rosenkohl
Im ersten Quartal 2024 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) 31 Proben frischer und sechs Proben Tiefkühl-Rosenkohl auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Vom frischen Rosenkohl stammten 23 Proben aus den Niederlanden, je drei aus Deutschland und Belgien, sowie eine Probe aus Großbritannien. Von einer weiteren Probe war die Herkunft nicht bekannt. Bei einer Probe Tiefkühl-Rosenkohl war als Herkunft Niederlande angegeben, die weiteren tiefgefrorenen Proben waren ohne Herkunftsangabe. Diese ist bei Tiefkühlprodukten gesetzlich auch nicht gefordert.
Studie zur Resilienz von Kita- und Schulverpflegung
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) hat eine Studie zu möglichen Risiken für die Verpflegung in Bildungseinrichtungen beauftragt. Laut Pressemitteilung des Ministeriums habe die Corona-Pandemie gezeigt, wie schnell und tiefgreifend Krisen die kritische Infrastruktur aus dem Gleichgewicht bringen können.
Kork – Leitfaden zur Bewertung eines Naturprodukts
Kork, gewonnen aus der Rinde der Korkeiche, wird häufig für Flaschenverschlüsse sowie für weitere Gebrauchsgegenstände wie Tabletts, Platzsets oder Obstschalen eingesetzt. Die Harmonisierung der Anforderungen solcher weit verbreiteten Produkte stellt einen wichtigen Schritt zur Gewährleistung der Verbrauchersicherheit dar. Bislang fehlen regulatorische Vorgaben in der EU, insbesondere bei Verwendung als Lebensmittelkontaktmaterial.
Likör ohne Ei
Der vegane "Likör ohne Ei" darf auch weiter "Likör ohne Ei" heißen. Nach Ansicht des Landgerichts in Kiel verstößt die Bezeichnung nicht gegen EU-Recht und führt Verbraucherinnen und Verbraucher nicht in die Irre. Hintergrund ist ein Rechtsstreit zwischen dem Schutzverband der Spirituosen-Industrie und dem kleinen Unternehmen Nachlass Warlich GmbH aus Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg). Dessen Inhaber Ole Wittmann vertreibt neben klassischem Eierlikör auch eine vegane Variante auf Sojabasis - eben den "Likör ohne Ei".
Ananas ohne Krone
Seit geraumer Zeit bieten einige Supermärkte Ananas ohne die typische Krone an. Die Umstellung soll Treibhausgase bei den Transporten senken, Abfälle auf Verbaucherseite reduzieren und gleichzeitig Vorteile für den Anbau in den Herkunftsländern schaffen.
Was genau dahintersteckt erklärt die Verbraucherzentrale NRW.
Wässer – mikrobiologisch einwandfrei?
Im vergangenen Jahr sorgten Aufdeckungen zu unzulässigen Behandlungsverfahren von Mineralwässern für Aufsehen. In Frankreich wurde bekannt, dass einige Hersteller Mikrofiltrationen und UV-Behandlungen einsetzten, um die mikrobiologische Qualität ihres Wassers zu verbessern – beides Verfahren, die für natürliches Mineralwasser nicht zulässig sind.
Hunde sollen verunreinigte Futtermittel identifizieren
6 Hunde arbeiten seit Kurzem für das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Die Hunde sollen dabei helfen, Futtermittel sicherer zu machen. Dazu lernen sie, Verunreinigungen von Heu mit Frühlings-Greiskraut zu erschnüffeln.
BfR-Update: FAQ zu 3-MCPD & Co.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat seinen FAQ-Katalog zu 3-MCPD-Fettsäureestern, 2-MCPD-Fettsäureestern und Glycidyl-Fettsäureestern aus August 2025 überarbeitet und neu veröffentlicht. Neben den Estern werden auch die sogenannten freien Verbindungen 3-MCPD, 2-MCPD und Glycidol behandelt. Diese Prozesskontaminanten können an verschiedenen Stellen der Verarbeitung von Lebensmitteln entstehen:
JRC: Kriterien für eine nachhaltige Lebensmittelbeschaffung
Die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC) hat einen neuen Bericht veröffentlicht, wie in öffentlichen Einrichtungen – von Schulen über öffentliche Arbeitsplätze bis zu Krankenhäusern – die Versorgung mit gesunden und nachhaltigen Mahlzeiten erreicht werden könnte.
Pestizidrückstände in Speisekürbis?
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) wurden im Herbst 2024 insgesamt 56 Proben Kürbis auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.
Antibiotikaabgabe in Tiermedizin leicht gestiegen
Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika ist in Deutschland im Jahr 2024 leicht gestiegen. Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden insgesamt 562 Tonnen Antibiotika an Tierärzte und weitere Empfänger abgegeben.
PFAS in Speisefischen und Meeresfrüchten aus Nord- und Ostsee nachgewiesen
Greenpeace hat 17 Proben von Speisefischen, Muscheln und Krabben aus der Nord- und Ostsee von einem unabhängigen Labor auf PFAS untersuchen lassen. In jeder einzelnen Probe wurden solche Ewigkeitsgifte gefunden.
Weltgipfel in Neu-Delhi zur Stärkung der globalen Lebensmittelsicherheit
Die indische Behörde für Lebensmittelsicherheit und -standards (FSSAI) organisiert seit 2023 im Auftrag des indischen Ministeriums für Gesundheit und Familie den jährlichen Weltgipfel der Lebensmittelaufsichtsbehörden. Vom 26. bis 27. September 2025 kamen auch in diesem Jahr wieder Vertreterinnen und Vertreter internationaler Organisationen aus dem Gesundheits- und Lebensmittelbereich zusammen, um sich unter anderem über Erfahrungswerte und Best Practices im Bereich der Lebensmittelsicherheit auszutauschen. Neben der WHO waren ebenfalls internationale Organisationen wie die FAO sowie die EFSA vor Ort in Neu-Delhi. Auch der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Andreas Hensel, nahm auf Einladung der FSSAI an der Veranstaltung teil.
ECHA plant öffentliche Konsultation zum SEAC-Entwurf zur PFAS-Beschränkung
Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat angekündigt, im Frühjahr 2026 eine öffentliche Konsultation zum Entwurf der Stellungnahme ihres Ausschusses für sozioökonomische Analyse (SEAC) zur vorgeschlagenen EU-weiten Beschränkung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) durchzuführen. Die Konsultation soll kurz nach der SEAC-Sitzung im März 2026 starten und 60 Tage dauern. Bereits am 30. Oktober 2025 organisiert die ECHA eine Online-Informationsveranstaltung, um Stakeholder auf die Konsultation vorzubereiten.
Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke – Update
Im Jahr 2016 veröffentlichten das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein gemeinsames Positionspapier zur Einstufung von Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke (LBMZ). Das Papier war hinsichtlich verschiedener Auslegungen strittig und wurde nun überarbeitet. Der aktuelle Entwurf kann bis zum 12.12.2025 öffentlich kommentiert werden.
Bisphenol A im Fokus der Trinkwasseruntersuchungen
Im Jahr 2024 wurden durch das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt insgesamt 119 Trinkwasserproben, die überwiegend aus öffentlichen Trinkwasserinstallationen entnommen wurden, untersucht.
BfR-Informationen zu STEC/EHEC-Infektionen durch Lebensmittel aktualisiert
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat seine Fragen und Antworten STEC/EHEC-Infektionen durch Lebensmittel aktualisiert. Die Änderungen gegenüber der Version vom 02. September 2024 beinhalteten die Überarbeitung und Aktualisierung, die Hinzufügung von Informationen zur möglichen Keimbelastung von Sprossen und Sprossensamen wie Bockshornkleesamen sowie die Aktualisierung des Leseangebots.
Nachgewiesen: Getreidepflanzen nehmen Nanoplastik auf
Mikro- und Nanoplastik in Böden sind ein wachsendes Umweltproblem. Inwieweit landwirtschaftliche Nutzpflanzen diese Partikel aufnehmen und ob sie dadurch in Nahrungsmittel gelangen, war bislang schwer nachzuweisen.
Trendthemen Anuga 2025
Von 4. bis 8. Oktober 2025 fand in Köln die Anuga 2025 statt. Rund 8 000 Aussteller aus 110 Ländern präsentierten ihre Innovationen aus der Lebensmittel- und Getränkebranche. Die Produktausstellung wurde durch themenspezifische Fachmessen und Vorträge ergänzt.