Heimische Weichwanzen verursachen zunehmend Schäden in der Landwirtschaft. Die Schädlinge befallen vermehrt Gewächshäuser, Gemüsefelder und Obstplantagen, wie das Landwirtschaftliche Zentrum Augustenberg in Karlsruhe mitteilte.
Laut Insektenkundlerin Christine Dieckhoff vom Landwirtschaftlichen Zentrum beobachte man einen erhöhten Schadensdruck. Die Expertin führt dies auf trockenere und längere Sommer zurück. Zudem stünden immer weniger Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung zur Verfügung. Die Schädlinge saugen an Gurken, Auberginen und Paprika. Dies führt zum Absterben von Trieben sowie zu Verfärbungen und Verformungen. Auch Erdbeeren haben die Wanzen mittlerweile als Nahrungsquelle entdeckt.
Die Bekämpfung der heimischen Weichwanzen gestaltet sich besonders schwierig. Dies liegt nach Angaben des Landwirtschaftlichen Zentrums vor allem an ihrer hohen Mobilität. Die Tiere können fliegen und selbst drei Meter hohe Obstbäume problemlos erreichen. Landwirten wird empfohlen, Lüftungsschlitze von Gewächshäusern und Plantagen mit Netzen abzudecken. Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) sieht in den Weichwanzen ein zunehmendes Problem für die Landwirtschaft. BWGV-Präsident Ulrich Theileis kritisierte, dass immer weniger Wirkstoffe zur Schädlingsbekämpfung zugelassen seien. Die Zahl der Notfallzulassungen für sonst nicht erlaubte Pflanzenschutzmittel steige seit Jahren. Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk forderte eine ausreichende Zahl an Wirkstoffgruppen zur Schädlingsbekämpfung. Eine Akutbehandlung sei keine langfristige Strategie.
Quelle: Meldung lebensmittelpraxis.de vom 23.06.2025
Dr. Greta Riel