Die Landesuntersuchungsämter der Bundesländer veröffentlichen in diesen Tagen ihre Jahresberichte 2024, so auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Die Überwachung von Lebensmitteln nimmt neben den Bereichen ONE Health, Gesundheit, der Überwachung von Kosmetischen Mitteln, Bedarfsgegenständen und Tabak sowie der Tiergesundheit mit Futtermitteln einen großen Teil der Arbeit des LGL ein.
Insgesamt wurden über 65 000 Proben untersucht, ca. 80 Prozent davon waren Planproben und nur ca. 5 Prozent wurden auf Grund eines konkreten Verdachts oder einer Beschwerde untersucht. Naturgemäß lag bei diesen Proben die Beanstandungsquote mit 29,4 Prozent bzw. 34,0 Prozent hoch (Planproben: 5,0 Prozent). Die Ergebnisse für die verschiedenen Lebensmittelkategorien, aufgeteilt nach Gründen der Beanstandung, werden ausführlich dargestellt. Auffallend sind eine hohe Beanstandungsquote bei den Milchprodukten, v.a. auf Grund der Zusammensetzung und Beschaffenheit, sowie bei Nahrungsergänzungsmitteln, Süßwaren und Getränken (sowohl alkoholfrei als auch Spirituosen).
Als Fokusthemen behandelt der Bericht einige ausgewählte Untersuchungsschwerpunkte wie Blei in Trinkwasser, die Differenzierung von Wald- und Kulturheidelbeeren mittels DNA-Sequenzierung, Lakritzerzeugnisse, Pflanzendrinks, Rückstände in Beerenobst, Mykotoxine in Schokolade oder Untersuchungen zu Matcha-Tee.
Im Bereich Gesundheit wird von den positiven Entwicklungen bei Arzneitees in Zusammenhang mit dem Rückgang der Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden (PA) berichtet. Von 38 untersuchten Arzneitees konnten nur in drei Proben PA nachgewiesen werden. In zwei Fällen (Johanniskraut und Brennnessel) mussten die Arzneitees von der Arzneimittelüberwachungsbehörde zurückgerufen werden (Gehalte 2,4 µg bzw. 14,7 µg in der Maximaltagesdosis). Das LGL wendet für die Bestimmung eine hauseigene Methode an (LC-MS/MS), die alle 28 PA der Monographie des Europäischen Arzneibuchs abdeckt. Als Grenzwert gilt eine Aufnahme von 1 µg Gesamtalkaloide pro Tag.
Die positive Entwicklung führt das LGL auf die in den letzten Jahren getroffenen Maßnahmen wie eine Gute landwirtschaftliche Praxis, eine Gute Erntepraxis sowie eine sorgfältige Verarbeitung mit Sieben oder Sortieren zurück. Die Untersuchungen werden fortgesetzt.
Quelle:
- LGL: Jahresbericht 2024, verfügbar unter: www.lgl.bayern.de [aktualisierter Stand von 21.07.2025]
Dr. Marion Gebhart