Die AK Oberösterreich hat in Kooperation mit der Umweltorganisation GLOBAL 2000 48 Getreideerzeugnisse auf die Ewigkeits-Chemikalie Trifluoracetat (TFA) untersucht. Die gefundenen Belastungen durch die vermutlich fortpflanzungsgefährdende Chemikalie waren unerwartet hoch. Die Höhe der TFA-Gehalte, vor allem in Brot und Nudeln, sei sehr beunruhigend. Vergleicht man die gefundenen Belastungen mit den aktuellen Risikobewertungen niederländischer und belgischer Gesundheitsbehörden, so könne ein gesundheitliches Risiko für Kinder durch konventionelle Getreideprodukte nicht ausgeschlossen werden. Alle 48 untersuchten Erzeugnisse waren mit TFA belastet. Die Bandbreite reichte von 13 μg/kg bei Roggen aus biologischem Anbau bis zu 420 μg/kg in konventionellen Butterkeksen. Das entspreche dem 100- bis 1000-fachen der ohnehin bereits hohen TFA-Werte in Regen-, Grund- und Trinkwasser. Konventionelle Produkte waren rund dreimal so hoch belastet wie Bio-Produkte, doch jedes der 24 untersuchten Bio-Produkte wies ebenfalls Belastungen über 10 μg/kg auf – auch solche, die aus Flächen stammten, die nie mit Pestiziden behandelt wurden. Das unterstreiche die hohe Mobilität und weite Verbreitung von TFA in der Umwelt. Die von niederländischen Gesundheitsbehörden als tolerierbar angenommene tägliche TFA-Dosis wird von Erwachsenen mit einem durchschnittlichen Getreidekonsum (nur konventionelle Produkte) bereits 1,5-fach und von Kindern sogar 4-fach überschritten. Im Vergleich zur bislang einzigen amtlichen Getreideuntersuchung auf TFA vor knapp einem Jahrzehnt habe sich die Belastung verdreifacht.
Quelle: Meldung Kammer für Arbeiter und Angestellte für Oberösterreich vom 03.06.2025
Dr. Greta Riel