Baby-Kekse überzuckert
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Baby-Kekse überzuckert

Ein vernichtendes Urteil fällte ÖKO-Test über Kekse für Babys und Kleinkinder. Bei 5 von insgesamt 6 untersuchten Keksen waren die Zuckergehalte „unfassbar“ hoch. Es wurden Zuckerkonzentrationen von 14,3 bis 26,4 g/100g festgestellt. Laut ÖKO-Test sollten Kinder unter einem Jahr grundsätzlich keine zuckrigen Kekse essen. Sie können so sehr früh die Vorliebe für Süßes fördern und das Karies Risiko erhöhen. Dass vier der untersuchten Kekse noch dazu als ab sechs oder acht Monate geeignet angepriesen wurden, hält ÖKO- Test zudem für bedenklich. In Anbetracht der hohen Zuckergehalte hielten die Gutachter Hinweise wie „Für ein gesundes Wachstum“ oder „Auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt“ für besonders dreist.
Routinemäßig lässt das Magazin auch auf Mineralölrückstände (MOSH/POSH), die als gesundheitlich bedenklich eingestuft werden, prüfen. Bei einer Probe wurde ein „sehr stark erhöhter“ Gehalt an gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH/POSH > 4 mg/kg) und in je zwei Proben „stark erhöhte“ (> 2 – 4 mg/kg) bzw. „erhöhte“ (>0,5 – 2 mg/kg) Werte festgestellt. In zwei Produkten wiesen die Tester außerdem die Fettschadstoffe 3-MCPD-Fettsäureester und Glycidyl-Fettsäureester in „sehr stark erhöhten“ Konzentrationen nach. Festgestellt wurden Gehalte über 5,6 µg/ 30 g Kekse als Summe 3-MCPD-Fettsäureester und Glycidyl-Fettsäureester (berechnet als 3-MCPD). ÖKO-Test stützte sich bei der Bewertung auf ein Gutachten der EFSA vom Mai 2016. Übersehen wurde dabei allerdings, dass beide Schadstoffe getrennt beurteilt werden müssen und jeweils auf 3-MCPD und Glycidyl bezogen werden. Für 3-MCPD gilt ein TDI-Wert von 0,8 µg/kg KG. Glycidyl wird nach dem MOE-Ansatz (Margin of Exposure) beurteilt. Außerdem gelten für Säuglingsanfangsnahrung, Folgenahrung und Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke für Säuglinge und Kleinkinder (in Pulverform) nach der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 Grenzwerte. Hierzu hat sich das Magazin nicht weiter geäußert.
Weiterer Kritikpunkt war, dass zwei Erzeugnissen Aroma zugesetzt worden war. Ein Produkt war mit Vitaminen, Eisen und Calzium angereichert.

QUELLE:
 
• ÖKO-TEST Ausgabe Februar/2019 S. 32 ff

Dr. Herbert Otteneder
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