Bei Geflügelfleisch tauchen immer wieder Probleme für die Lebensmittelsicherheit auf, weil diese mit Pathogenen, insbesondere Campylobacter und Salmonella kontaminiert sind. Chlorbehandlungen im Schlachtprozess sind nur bedingt sinnvoll und sind in der EU nicht zugelassen.
Zur Erforschung dieser Thematik läuft am DIL (Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V.) in Quakenbrück aktuell ein Forschungsprojekt, bei dem der Einsatz von Bakteriophagen und Laserbestrahlung kombiniert werden. Um die bakterielle Belastung zu reduzieren werden verschiedene Verfahren mit unterschiedlicher Wirkungsweise, optische Technologien und biotechnologische Verfahren zur Dekontamination kombiniert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom DIL setzen Bakteriophagen ein, um der Kontamination mit Pathogenen gezielt entgegen zu wirken.
Die Technologien können genutzt werden, um gezielt eine bestimmte Gruppe von Keimen, z. B. Campylobacter auf Geflügelschlachtkörpern zu reduzieren. Durch den Einsatz auf Campylobacter spezialisierten Phagen in Kombination mit einer UV-Laserbehandlung soll eine möglichst große Keimzahl unschädlich gemacht werden.
Gegen Projektende erfolgt eine umfassende Kosten-/Nutzenrechnung, die Erstellung einer Scale-Up-Strategie und die Evaluierung und Übertragbarkeit der erarbeiteten Technologien auf weitere Bereiche. Außerdem sei es wichtig, dass die Dekontamination die Qualität des Geflügelfleisches nicht beeinträchtigt. Die entwickelten Technologien sollen in Zukunft eine Anwendbarkeit unter Realbedingungen im Betrieb gewährleisten.
QUELLE:
- Pressemitteilung DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V. vom 16.06.2020
Dr. Greta Riel