Derzeit wird geschätzt, dass drei bis vier Prozent der Erwachsenen und Kinder von einer Lebensmittelallergie betroffen sind. Das Thema Lebensmittelallergie erfährt in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit, Betroffene müssen entsprechende Lebensmittel meiden.
Bisher gibt es keine direkte Methode, das allergene Potenzial von Lebensmitteln zu bestimmen. Das Verbundprojekt „Entwicklung eines Aptamer-basierten Biosensors zur Detektion und Untersuchung von Allergenen und ihrem allergenen Potential in Lebensmitteln (AptaSens)“ wird vom Institut für Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik am Max Rubner-Institut koordiniert. Es soll ein Sensorsystem entwickelt werden, das die Untersuchung von Allergenen und deren Bindungsverhalten erlaubt. Dafür werden Aptamere, kurze, einzelsträngige DNS-Fragmente, zunächst synthetisiert und als hochspezifische Identifikationselemente auf einem Quarzmikrowaage (QCM) Sensor immobilisiert. Die Bindung der Allergene, in diesem Fall das Milcheinweißallergen β-Lactoglobulin, an das Aptamer kann mit Hilfe der QCM in Echtzeit verfolgt werden. Da Aptamere ausschließlich an definierte Bereiche der Allergene binden, liefert eine Änderung der Bindungseigenschaften Informationen über die Stabilität und Zugänglichkeit der untersuchten Bindungsstellen. Auf Basis dieses Biosensors soll der Einfluss verschiedener Lebensmittelverfahrenstechniken und chemischer Behandlungen auf die Bindungskinetik der Allergene an die Aptamere gemessen werden.
Durch die Bewertung der Ergebnisse sollen in Zukunft Rückschlüsse über die Effektivität der chemischen und physikalischen Behandlungen bei der Reduktion des allergenen Potenzials der Lebensmittel gezogen werden.
QUELLE:
- Meldung Max Rubner-Institut (MRI), Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Institut für Lebensmittel und Bioverfahrenstechnik
Dr. Greta Riel