An der Universität für Bodenkunde Wien wurden erstmals die Inhaltsstoffe von verschiedenen Weinen mit modernsten Analysegeräten untersucht. Die Charakterisierung von Wein mittels Massenspektrometrie-basierter metabolischer Fingerprinting-Techniken ist aufgrund der großen Anzahl von Phenolverbindungen eine Herausforderung, da diese innerhalb analytischer Arbeitsabläufe nicht sicher kommentiert und identifiziert werden können. Die Kombination von Hochleistungs-Flüssigchromatographie mit spezieller Massenspektrometrie (HPLC × IMS-TOFMS) bietet Potenzial für die sichere Charakterisierung und das Fingerprinting von Wein mithilfe eines Metabolomics-artigen Workflows. Die angewandte Technik ermöglicht eine robuste statistische Bewertung und Identitätsbestätigung (<0,5 % Fehler).
Im Projekt wurde eine HPLC × IMS-TOFMS Plattform für das Fingerprinting von 42 traditionell produzierten Rotweinen aus der Republik Mazedonien genutzt. Nachdem sich die Methode als zuverlässig erwies, wurden Fingerprints von Weinen nach Rebsorten und ein vollständiger Datensatz erstellt, um Listen von Verbindungen abzuleiten, die für jede Sorte charakteristisch sind. Die vermeintlichen Verbindungen wurden anschließend weiter bewertet und bis zu sieben Identifikationspunkte für eine einzelne Verbindung gefunden. Die so gewonnenen Daten bilden eine sehr genaue Grundlage zur eindeutigen Charakterisierung bestimmter Weinsorten und bieten einen neuen Zugang zur routinemäßigen Weinanalyse. Dieser könnte den Nachweis einer Sorte, das Entlarven von Fälschungen und ein besseres Verständnis der Rolle aromagebender Stoffe ermöglichen.
QUELLE:
• https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30685037
Dr. Jörg Häseler