CVUA-Stuttgart: weniger Pestizidrückstände in Frischobst
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CVUA-Stuttgart: weniger Pestizidrückstände in Frischobst

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart stellte seinen jährlichen Bericht zu den Pestiziduntersuchungen in frischem Obst für das Jahr 2019 ins Netz. Gleich geblieben ist der Anteil der Proben mit Rückständen mit 95% (2018: 90%). Der Anteil der Proben mit Höchstmengenüberschreitungen war jedoch mit 6% (2018: 7%) niedriger als im Vorjahr. Bei drei der untersuchten Proben waren die nachgewiesenen Pestizidgehalte gesundheitlich relevant. Das CVUA rät: Frisches Obst generell vor dem Verzehr mit warmem Wasser abwaschen, ein Teil der Rückstände lässt sich so entfernen.

Von den insgesamt untersuchten 753 Proben stammte die Mehrzahl aus Deutschland (190) gefolgt von Spanien (154), Italien (75), Südafrika (61), Türkei (43), Peru (25), Brasilien (24) und Chile (22). Im Schnitt wurden 5,7 verschiedene Wirkstoffe pro Obstprobe nachgewiesen.

Je eine Probe Mango aus Peru mit Omethoat-Rückständen sowie Mango unbekannter Herkunft mit Nikotin-Rückständen und Tafeltrauben unbekannter Herkunft mit Nikotin-Rückständen wiesen Gehalte auf, die bei der Anwendung des EFSA PRIMo-Modells der EU die ARfD (akute Referenzdosis) zu 100 % ausschöpften. Die Traubenprobe mit Nikotin-Rückständen wurde als für den Verzehr durch den Menschen ungeeignet und damit als nicht sicher i. S. von Artikel 14 Abs. 2 b VO (EG) Nr. 178/2002 beurteilt. Eine belastbare Risikoabschätzung bei den Mangoproben war für das CVUA schwierig, da die Proben zur Überprüfung der gesetzlich festgelegten Rückstandshöchstgehalte mit der Schale untersucht werden müssen, die jedoch nicht verzehrt wird. 

Die Proben exotischer Früchte, von Beerenobst und Zitrusfrüchten wiesen zu 9,8, 6,2 und zu 5,4% am häufigsten Überschreitungen der Höchstgehalte auf (Chlorat nicht berücksichtigt). Der Bericht schlüsselt die Ergebnisse der Untersuchungen für Beerenobst, exotische Früchte, Kernobst, Steinobst und Zitrusfrüchte weiter auf. Danach lag ein Schwerpunkt der Untersuchungen bei Erdbeeren, wobei 13% Höchstmengenüberschreitungen in 86 Proben auftraten. Bei 82 untersuchten Proben Tafeltraben lag die Quote bei 3,7%. Vergleichsweise niedrig war der Anteil an Höchstmengenüberschreitungen bei Kern- und Steinobst mit 1,2 bzw. 2,9%.

Insgesamt 2,7 % der untersuchten Proben hat das CVUA wegen einer Überschreitung der Höchstmenge an Chlorat beanstandet (zum Vergleich: bei Gemüse waren es im Berichtsjahr 14 %) auf Grund des Verordnung (EG) Nr. 396/2005 im Jahr 2019 noch gültigen Höchstgehalts von 0,01 mg/kg. Mittlerweile wurden für pflanzliche Lebensmittel Höchstgehalte zwischen 0,05 mg/kg (z.B. Zitrusfrüchte, Kernobst Steinobst und Beeren) und 07 mg/kg (z.B. Blattgemüse, Kräuter und essbare Blüten sowie Pilze) festgelegt (Food & Recht, 8/2020). Vorausschauend wurden verschiedene Obstarten auch auf Rückstände an Chlorpyrifos von Chlorpyrifos-methyl untersucht. Wirkstoffe, deren Zulassung nicht erneuert wurde und für die 2020 der allgemeine Höchstgehalt von 0,01 mg/kg gilt. Es zeigte sich, dass insbesondere eine Reihe von Citrusfrüchten diesen künftigen Rückstandshöchstgehalt im Jahr 2020 überschritten hätten.


QUELLE:

  •    www.cvuas.de (Start > CVUA Stuttgart > Rückstände und Kontaminanten in Frischobst aus konventionellem Anbau 2019) vom 20.03.2020


Dr. Herbert Otteneder

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