Deutschland: Geringes Brucellose-Risiko durch Stutenmilch

Deutschland: Geringes Brucellose-Risiko durch Stutenmilch

Brucellen werden vor allem durch Schafe, Ziegen, Rinder oder Schweine auf den Menschen übertragen. Menschen können sich direkt beim Tier oder über vom Tier gewonnene Lebensmittel infizieren ‒ dieses geschieht meist über den Verzehr von Rohmilch oder -käse. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist praktisch ausgeschlossen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bewertet, ob Pferde-Brucellose in Deutschland vorkommen kann, ob Brucellen auch von infizierten Pferden über die Milch ausgeschieden werden und wie das Risiko einer Brucellose-Infektion des Menschen durch den Verzehr nicht wärmebehandelter Stutenmilch einzustufen ist.

Das Risiko, dass Pferde-Brucellose in Ländern wie Deutschland auftritt, die amtlich frei von Rinder-, Schaf- und Ziegen-Brucellose sind, wird vom BfR und vom FLI als gering bewertet. Pferde können sich bei engem Kontakt mit infizierten Rindern, Schafen und Ziegen oder Schweinen anstecken, zählen aber nicht zu den Hauptwirten der Brucellen. Brucellen könnten theoretisch über die Milch infizierter Stuten ausgeschieden werden ‒ es gibt allerdings keine belastbaren Daten. Insgesamt stufen das BfR und das FLI das Risiko einer Brucellose des Menschen durch den Verzehr nicht wärmebehandelter Stutenmilch in Europa als gering ein, d. h., sie ist theoretisch denkbar, jedoch unwahrscheinlich.

 

KURZGEFASST:
BfR: „Da neben Brucellen auch weitere Krankheitserreger in nicht wärmebehandelter Stutenmilch vorkommen können, wird zur Wärmebehandlung vor dem Verzehr von Stutenmilch geraten ‒ Rohmilch sollte für mindestens zwei Minuten auf 72 °C erhitzt werden.“

 

QUELLE:
► Gemeinsame Stellungnahme Nr. 28 des BfR und des FLI vom 05.09.2018 (DOI: 10.17590/20180905-133055-0)

 

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

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