Mitte August übergab der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE), Bundesernährungsministerin Klöckner ein Gutachten für einen nachhaltigen Umbau der Ernährungspolitik. Neben einer grundsätzlichen Neuausrichtung fordert der Beirat in dem Papier auch ein Klimalabel für Lebensmittel.
In der Ernährungsindustrie gibt es zwar schon verschiedene Klimalabel, aber noch keine einheitliche Methode, um Umweltinformationen umfassend darzustellen. Stefanie Sabet, Geschäftsführerin der BVE, betont, dass die Energie der Unternehmen zurzeit eher in Identifikation von Potenzialen zur Reduktion und Kompensation von Emissionen gehe.
Trotzdem möchten immer mehr Unternehmen die Möglichkeit nutzen, den Verbraucher über den Umweltfußabdruck ihrer Produkte zu informieren. Dafür solle mit Unterstützung der Ernährungsindustrie auf europäischer Ebene erstmals ein System in der Praxis implementiert werden, dass eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse herstellen möchte. Diese Methode sei heute aber noch nicht für alle Produkte verfügbar. Um den Umweltfußabdruck eines Lebensmittels zu ermitteln, müsse sein gesamter Lebenszyklus vom Acker oder Stall bis zum Teller betrachtet werden. Diese Fragen könnten heute noch nicht bewertet werden.
Der „Green Deal“ hat sich als Aufgabe gestellt, in den nächsten Jahren einen klaren Rahmen für ein Klimalabel festzulegen. Für Stefanie Sabet ist heute schon klar, dass eine Lösung unabhängig von der Verpackung gefunden werden muss. Nur eine umfassende Lösung könne die Informationen an den Verbraucher vermitteln, die er für eine bewusste Kaufentscheidung benötigt.
QUELLE:
- Meldung Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. vom 02.09.2020
Dr. Greta Riel