Routinemäßige Lebensmittelkontrollen durch die Behörden wurden seit Beginn der Pandemie drastisch reduziert oder wochenlang sogar ganz ausgesetzt. Auch die Zahl der sogenannten Planproben, die im Labor analysiert werden, war stark reduziert. Das zeigen Recherchen des Politmagazins „Report Mainz“. Verbraucherschützer und Oppositionspolitiker waren alarmiert und forderten eine baldige Rückkehr zum Normalmaß.
Eine bundesweite Umfrage unter allen zuständigen Landesministerien hat ergeben, dass 14 von 16 Bundesländern routinemäßige Lebensmittelkontrollen reduziert oder ganz ausgesetzt haben. Hintergrund dafür sind offenbar behördliche Maßnahmen in Zusammenhang mit der Corona-Krise: Kontrolleure wurden ins "Home Office" geschickt oder an Gesundheitsämtern versetzt, um etwa Corona-Hotlines zu bedienen. Als Folge wurden die routinemäßigen Lebensmittelkontrollen bundesweit erheblich reduziert.
Verbraucherorganisationen sowie Politiker warnten vor Einbußen bei der Lebensmittelsicherheit. Ein schlüssiges Konzept, wie die Kontrollen wieder hochgefahren werden sollen, lag in vielen Bundesländern nicht vor.
Die öffentlichen Einrichtungen wie beispielsweise das Nürnberger Ordnungsamt sehen darin keine Gefährdung für die Verbraucher. Es habe weder Versäumnisse noch Missstände gegeben.
QUELLE:
- Meldung des Bayerischen Rundfunk vom 27.05.2020; Meldung auf nordbayern.de vom 10.06.2020
Dr. Greta Riel