Mit der Eurobarometer-Umfrage von 2022 zur Lebensmittelsicherheit in der EU, der vierten Umfrage dieser Art seit 2005, lässt sich ein Bild ableiten, wie die Europäerinnen und Europäer Lebensmittel auswählen, welches Bewusstsein sie für Themen der Lebensmittelsicherheit haben und wem sie in Bezug auf Informationen über Lebensmittelsicherheit vertrauen. Befragt wurden dazu 27 000 Menschen in der gesamten EU.
Zusammengefasst stellt der Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) folgendes fest:
Bei mehr als einem Drittel der Menschen in Europa ist das Bewusstsein für Themen der Lebensmittelsicherheit sehr hoch (21 %) oder hoch (17 %), d. h. sie haben von 10 oder mehr der 15 in der Befragung angesprochenen Themen gehört. Sie haben von Zusätzen in Lebensmitteln oder Getränken (70 %), von Pestizidrückständen in Lebensmitteln (65 %), von Antibiotika-, Hormon- oder Steroidrückständen in Fleisch (63 %) oder von Tierkrankheiten (60 %) gehört.
Pestizidrückstände in Lebensmitteln (40 %) und Rückstände von Antibiotika, Hormonen oder Steroiden in Fleisch (39 %) führen die Liste der Bedenken in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit an. Weniger besorgt sind die Menschen über Krankheiten von Pflanzen (11 %), den Einsatz neuer Biotechnologien in der Lebensmittelherstellung (8 %!) und die Anwendung der Nanotechnologie in der Lebensmittelherstellung (5 %).
Hauptquelle zu den Informationen über Lebensmittelrisiken sind für 61 % der Befragten das Fernsehen oder das Internet wobei zwischen den Generationen große Unterschiede bestehen.
Mehr als 8 von 10 Befragten vertrauen bei Informationen über Lebensmittelrisiken den Ärztinnen und Ärzten (89 %), wissenschaftlichen Ergebnissen von Hochschulen/öffentlichen Einrichtungen (82 %) und Verbraucherorganisationen (82 %).
Sieben von zehn Europäerinnen und Europäern erkennen die Rolle der Wissenschaft bei der Gewährleistung der Sicherheit unserer Lebensmittel an, und acht von zehn vertrauen wissenschaftlichen Informationen über die Lebensmittelsicherheit. Auch das Vertrauen in nationale und EU-Institutionen ist mit etwa zwei Dritteln hoch.
QUELLE:
- www.efsa.europa.eu: Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU sorgen sich um Kosten, dicht gefolgt von der Lebensmittelsicherheit, 28. September 2022
Dr. Herbert Otteneder