Nach dem Jahresbericht 2017 zum Schnellwarnsystem (RASFF), den die EU-Kommission veröffentlichte, sind insgesamt 3 832 (2016: 2 993) Erstmeldungen eingegangen. Darunter waren 942 Warnmeldungen (“alert”). Warnmeldungen zeigen an, dass ein ernstes Risiko besteht und rasches Handeln erforderlich ist. Am häufigsten war davon Geflügelfleisch aus Brasilien betroffen. Weiter sind 706 Meldungen zur Information über das mögliche Auftreten in anderen Mitgliedstaaten („information notifications for follow up“), 596 Meldungen zur Kenntnis über ein Produkt, das nur im meldenden Staat im Verkehr bzw. nicht mehr im Verkehr ist („information for attention“) und 1 588 Meldungen von Grenzzurückweisungen („border rejection notifications“).ergangen. Insgesamt haben diese Meldungen zu 9 117 Folgemeldungen geführt. Als bemerkenswert stellt der Bericht den 28 %-igen Anstieg der Erstmeldungen gegenüber 2016 heraus.
Zu den „Top 10“ Notifizierungen („alert“) mit der Kombination Risiko/ Produktkategorie zählten:
Salmonellen in Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukten aus Brasilien (320 Meldungen) und Polen (50 Meldungen), gefolgt von Pestizidrückständen in Obst und Gemüse aus der Türkei (83 Meldungen), Aflatoxinen in Nüssen, Nussprodukten und Saaten aus China (81 Meldungen), Quecksilber in Fisch und Fischprodukten aus Spanien (80 Meldungen), nicht zugelassene neuartige Lebensmittel (auch Zutaten) in diätetischen Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln aus den USA (77 Meldungen), Aflatoxine in Obst und Gemüse aus der Türkei (70 Meldungen), Fipronil in Eiern und Eiprodukten aus Italien (66 Meldungen) sowie Aflatoxine in Nüssen, Nussprodukten und Saaten aus der Türkei (65 Meldungen) und dem Iran (50 Meldungen).
Am häufigsten meldeten die Niederlande (162 Warnungen), Deutschland (73 Warnungen) und das Vereinigte Königreich (58 Warnungen) Salmonellen in Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukten. Auch bei den Aflatoxinen in Nüssen, Nussprodukten und Saaten ergingen die meisten Meldungen von den Niederlanden mit 82 aus, gefolgt von Deutschland mit 73 und Italien mit 46 Meldungen.
Der Fipronil-Fall führte zu einer hohen Zahl von Erst- und insbesondere Verfolgs-Meldungen. In Bezug auf die Rückverfolgung und den Rückruf betroffener Eier erfolgte der bisher intensivste Austausch an Informationen.
QUELLEN:
• „ European Commission: The Rapid Alert System for Food and Feed 2017 Annual Report
• https://ec.europa.eu (Start > Nachrichten > Commission publishes annual Rapid Alert System for Food and Feed report 2017) vom 25.09.2018
Dr. Herbert Otteneder