Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ.NET berichtet, bewerben immer mehr Unternehmen ihre Produkte als nachhaltig, grün, ökologisch und klimaneutral. Dabei gibt es dafür oft gar keine Belege – oder die Aussagen sind schlicht falsch.
Dies bestätigt eine Untersuchung der europäischen Verbraucherschutzbehörden vom November 2020, bei der sogenannte „grüne“ Werbeversprechen geprüft wurden. Sie kam zum Ergebnis, dass 42 % übertrieben, falsch oder irreführend waren. Bei 58 % waren die Angaben nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Damit soll es nach dem Willen der EU-Kommission Schluss sein. Wie Pressemeldungen zu entnehmen ist, plant die Kommission ein Gesetz gegen Greenwashing und dessen Entwurf im März offiziell vorzulegen. Danach müssen Unternehmen in der EU künftig nachweisen, dass als klimafreundlich vermarktete Produkte das auch tatsächlich sind.
Laut FAZ.Net will die Europäische Kommission klare Vorgaben zur Methodik festlegen, mit der Hersteller oder Händler Werbeaussagen zum Umwelt- und Klimaschutz zu untermauern haben. Die Aussagen müssen demnach auf allgemein anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem neuesten Forschungsstand beruhen und die einschlägigen internationalen Standards berücksichtigen. Dabei ist der gesamte Lebenszyklus der Produkte einzubeziehen, d. h. auch klimaschädliche Emissionen bei der Produktion. Waren, die etwa krebserregende oder andere gefährliche Stoffe enthalten, dürften weitgehend nicht als umwelt- oder klimafreundlich vermarktet werden. Bürger könnten dem Entwurf zufolge Beschwerde einlegen, wenn gegen die Regeln verstoßen wird.
QUELLE:
- lebensmittelzeitung.net vom 20.01.2023
- faz.net vom 21.01.2023
Dr. Herbert Otteneder