Im europäischen Grünen Deal hat die Europäische Kommission am 20. Mai 2020 dargelegt, wie Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent werden kann. Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch (Farm-to-Fork)“ ist das Kernstück des Grünen Deals.
Zu den darin festgelegten Zielen zählt die Verringerung der Verwendung von und des Risikos durch chemische Pestizide um 50 %. Reduziert werden soll insbesondere der Einsatz von Pestiziden mit höherem Risiko um 50 % bis 2030. Im Zusammenhang damit sollen Methoden des integrierten Pflanzenschutzes gefördert und anderen nicht chemischen Methoden sowie Pestiziden mit geringem Risiko zum Schutz der Kulturen der Vorzug gegeben werden.
Nährstoffverluste sollen bei gleichbleibender Bodenfruchtbarkeit um mindestens 50 % reduziert werden. Dies soll bis 2030 zu einem um mindestens 20 % reduzierten Einsatz von Düngemitteln führen. Die Mitgliedstaaten werden zu diesem Zweck Maßnahmen zur vollständigen Umsetzung der bestehenden Rechtsvorschriften über die Nährstoffbelastung (Stickstoff und Phosphor) ergreifen müssen. Damit soll einhergehenden Nährstoffausschwemmungen vorgebeugt werden, die Luft und Wasser verschmutzen. Die Kommission wird gemeinsam mit den Mitgliedstaaten einen Aktionsplan für ein integriertes Nährstoffmanagement zur Vorbeugung und Reduzierung einer weiteren Verschmutzung der Umwelt erstellen. Damit soll der übermäßige Einsatz von Düngemitteln verringert und das Recycling von Nährstoffen aus unterschiedlichen organischen Abfällen zur Verwendung als Düngemittel gefördert werden.
Zur Senkung der für Nutztiere und für die Aquakultur bestimmten Verkäufe von Antibiotika bis 2030 um 50 % ist in den ab 2022 geltenden neuen Verordnungen über Tierarzneimittel und Arzneifuttermittel ein breites Spektrum an konkreten Maßnahmen vorgesehen. Ihre Wirkung vor Ort wird dazu beitragen, die Verabreichung antimikrobieller Mittel an Nutztiere verringert werden. Deren Verkäufe werden jährlich überwacht.
Der ökologische Landbau soll auf 25 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche bis 2030 ausgeweitet werden. Dazu wird die Kommission einen Aktionsplan für die ökologische Landwirtschaft vorlegen. Dieser wird die Mitgliedstaaten dabei unterstützen, das Angebot an ökologischen Erzeugnissen zu beleben und die Nachfrage anzukurbeln. Das Verbrauchervertrauen wird durch Absatzförderungskampagnen und ein umweltfreundliches öffentliches Beschaffungswesen sichergestellt.
QUELLE:
- ec.europa.eu (Startseite > Presseraum > Fragen und Antworten: Strategie „Vom Hof auf den Tisch“) vom 20.05.2020
Dr. Herbert Otteneder