Wie die Lebensmittelzeitung berichtet soll durch EU Rechtsakte verboten werden, Produkte als identisch zu vermarkten, wenn sich die Zusammensetzung unterscheidet. Die Visegrád Staaten hatten die Debatte über Dual Quality angestoßen und die Kommission zwischenzeitlich reagiert. So existiert bereits ein Entwurf für eine Änderung der UPG-Richtlinie (Richtlinie gegen unlautere Geschäftspraktiken)
Die Reaktion von Seiten der Hersteller ist unterschiedlich. Der europäische Herstellerverband Food Drink Europe lehnt die geplante Regulierung von Rezepturen strikt ab. Er befürchtet, dass bereits bei minimalen Abweichungen, die schon durch den Produktionsprozess oder die Logistik verursacht werden könne, hohe Bußgelder drohen. Es ist beabsichtigt Verstöße mit 10 Mio Euro oder 4% des Jahresumsatzes zu bestrafen. Hersteller verweisen auch darauf, dass Rezepturen kulturelle Unterschiede und Geschmackspräferenzen wiederspiegeln. So werde beispielsweise ein bestimmter Markenartikel weltweit allein in 200 verschiedenen Varianten angeboten. Weitere Einflüsse für Rezepturunterschiede können durch die Rohstoffverfügbarkeit verursacht werden. Auch nationale Vorschriften spielen eine Rolle. Die daraus resultierenden Unterschiede führen nicht zwingend zu Qualitätsunterschieden. Das Blatt verweist aber auch auf die Aussagen namhafter Markenartikler, die konsequent ihre Produkte europaweit mit einheitlichen Rezepturen anbieten.
Es wird damit gerechnet, dass die einschlägigen Rechtsvorschriften noch vor der Wahl zu Europäischen Parlament am 26. Mai verabschiedet werden können.
QUELLE:
• Lebensmittelzeitung vom 08.02.2019:
Dr. Herbert Otteneder