Europäische Orangen im Test
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Europäische Orangen im Test

Berichte zu erheblichen Missständen bei den Arbeitsbedingungen bei der Orangenernte in den europäischen Anbauländern veranlassten Ökotest dem durch entsprechende eigene Recherchen nachzugehen. Zu diesem Zweck erhoben die Tester im November 2018 insgesamt 25 Proben Orangen (überwiegend Netzware) in Supermärkten, Discountern und beim Direktversand. Dazu baten sie die Vermarkter um den Namen des Produktionsbetriebs und Auditberichte zur Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationale Arbeitsorganisation (ILO) sowie zum Umgang mit Pestiziden. Es zeigte sich, dass die Hälfte der Produktionsbetriebe nicht alle Kriterien erfüllten.

Der Schwerpunkt des Tests lag auf der Untersuchung auf Pestizidrückstände. Danach wiesen 8 der untersuchten 17 konventionell erzeugten Orangen nur Spuren von 1 bis maximal 4 Wirkstoffe auf. Bei den Erzeugnissen aus dem Bio-Anbau konnten, von einer Ausnahme abgesehen keine Pestizide nachgewiesen, werden. Lediglich eine Probe enthielt Spuren eines Wirkstoffs. Bei den übrigen Proben fanden die Experten erhöhte Gehalte an bis zu drei Wirkstoffen. Als erhöht gelten nach ÖKO-Test Werte, die über 10 bis 50 % der rechtlich festgelegten Rückstandshöchstmengen erreichen. Bei einer Probe waren die Höchstmengen für Omethoat und Dimethoat überschritten.

Als besonders bedenklich hält ÖKO-Test die Wirkstoffe Imazalil, Etofenprox, Chlorpyrifos-Ethyl, Chlorpyrifos-Methyl, Dimethoat und Omethoat. Festgestellt wurden die genannten Wirkstoffe in 14 der untersuchten Orangenproben. Laut ÖKO-Test werden konventionell erzeugte Orangen fast immer mit dem Fungizid Imidazol zur Schimmelverhütung beim Transport behandelt. Das Magazin weist darauf hin, dass der Wirkstoff wahrscheinlich krebserregend für den Menschen ist.


QUELLE:

• ÖKO-TEST Ausgabe Februar/2019 S. 46 ff


Dr. Herbert Otteneder

 

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