Das Magazin Öko-Test ließ 20 Gemüsefleischbreie für Babys ab dem fünften bzw. dem sechsten Lebensmonat untersuchen. Die Breie enthielten Rind, Huhn, Pute oder Schwein. Mit zwei Ausnahmen handelte es sich um Bio-Erzeugnisse. In allen Breien konnte Furan nachgewiesen werden. Darunter waren in 9 die Gehalte „leicht erhöht“ und in 11 „erhöht“. Einen Grenzwert gibt es bislang nicht. Als „leicht erhöht“ bezeichnete Öko-Test Furangehalte von mehr als 5,5 bis 27 µg/kg und Werte über 27µg/kg als „erhöht“. Diese Werte stützen sich auf eine Risikoabschätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) aus 2017. Danach führte in Tierversuchen die langfristige Aufnahme von Furan zu Leberschäden, hohe Dosen sogar zu Leberkrebs.
Furan entsteht aus dem Gemüse bei der Sterilisation im Fertiggläschen. Die Autoren des Testberichts empfehlen, die Fertigbreie bei geöffnetem Deckel zu erhitzen und dabei umzurühren. Damit kann der Gehalt an flüchtigem Furan verringert werden. In drei Breien lagen die Eisengehalte unter 0,57 mg/190 g. Öko-Test bewertete diese Menge als nicht ausreichend für die Ernährung eines Babys. Andererseits wurde aus Sicht des Magazins bei zwei Erzeugnissen durch Zusatz von Eisendiphosat zu viel des Guten getan.
Weiter wies der Testbericht darauf hin, dass in zwei Fällen auf den Etiketten der Hinweis steht, „Alpha-Linolsäure(ALA) trägt zur Entwicklung von Gehirn und Nervenzellen bei“. Alpha-Linolsäure, das aus dem zugesetzten Rapsöl stammt, wird im Körper zur wichtigen Docosahexensäure (DHA) umgewandelt. Bei Säuglingen ist aber die umgewandelte Menge laut Öko-Test eher gering. Die zugesetzte Menge Rapsöl leistet zur DHA-Versorgung keinen relevanten Beitrag.
Pestizidrückstände wurden nicht nachgewiesen. Die Grenzwerte für Nitrat waren eingehalten.
QUELLE:
- ÖKO-TEST Ausgabe 10/2021 S. 96 ff
Dr. Herbert Otteneder