Gewürze häufig mit Schadstoffen belastet
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Gewürze häufig mit Schadstoffen belastet

In Gewürzen wie Chilipulver, Pfeffer oder Paprikagewürz finden sich verhältnismäßig häufig Mykotoxine, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder Spuren von Schwermetallen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) verweist dazu auf Meldungen im Europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) und die von den Untersuchungsämtern der Bundesländer erstellten Daten:

Dazu gab es in den Jahren 2018 und 2019 16 bzw. 13 Meldungen zu Mykotoxinen in Paprika- und Chilipulver. Das sind 41 % aller Meldungen zu Mykotoxinen in Kräutern und Gewürzen, die 2019 erstattet wurden. Bei fortbestehenden Auffälligkeiten wird über verstärkte Kontrollen der betroffenen Waren aus bestimmten Drittländern beim Import in die EU im Rahmen der Durchführungsverordnung (EU) 2019/1793 (früher Verordnung (EG) Nr. 669/2009) entschieden.

Weiter wurden 2018 im bundesweiten Monitoring in 144 Proben Paprikapulver auf Aflatoxine und OTA untersucht. Gegenüber einer vergleichbaren Untersuchungsaktion 2012 lagen die Aflatoxingehalte etwas niedriger. Dagegen war Ochratoxin A 2018 wesentlich höher. Bei vier Proben waren die Höchstgehalte überschritten.

Nach dem Monitoring 2017 bewegten sich bei schwarzem Pfeffer Aflatoxine und Ochratoxin A sowie Ochratoxin A in Chili- und Paprikagewürz, untersucht im Rahmen des bundesweiten Überwachungsplans, auf niedrigem Niveau. Offensichtlich kann die Belastung mit Mykotoxinen auf Grund von Witterungseinflüssen jahrgangsbedingt deutlich schwanken.

Die Gehalte an Blei, Kupfer, Chrom und Aluminium in Paprikapulver waren im Vergleich zu anderen Lebensmitteln nach dem Monitoring 2018 hoch. Vergleichsweise hohe Gehalte an Blei, Aluminium, Nickel, Chrom und Thallium wurden im Monitoring 2017 auch bei schwarzem Pfeffer gefunden. Zwar ist die Aufnahme an Schwermetallen über die Nahrung über Gewürze vergleichsweise gering. Das BVL fordert die Hersteller dennoch auf, durch den Einsatz verbesserter Verarbeitungstechniken die Metallgehalte in Gewürzen zu senken.

Monitoring Ergebnisse 2017 wiesen bei 70% der untersuchten Proben Chilipulver Mehrfachrückstände an Pflanzenschutzmitteln auf. Proben von Schwarzem Pfeffer überschritten zu 7,5 %, von Paprikapulver zu 13% und von Chilipulver zu 26% die Rückstandshöchstgehalte. 2018 lag der Anteil der Überschreitungen der Höchstgehalte bei Paprikapulver bei 2,9 %. Angesichts dieser Zahlen fordert das BVL die Hersteller auf, bei Paprika- und Chilipulver die Eigenkontrollen zu verstärken.

 
QUELLE:

  •    www.bvl.bund.de (Startseite > Service > Presse > Pressemitteilungen > Hot and spicy – Chili, Pfeffer und Co. im Blickpunk) vom 06.05.2020


Dr. Herbert Otteneder (siehe Food & Recht, 7/2020)

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