In Deutschland wird die Öffentlichkeit nur selten vor Speiseeis gewarnt, das mit Ethylenoxid belastet ist. Das zeigen Recherchen einer Verbraucherorganisation. Obwohl europaweit insbesondere Eis-Produkte mit dem krebserregenden Stoff kontaminiert wurden, erfolgte in Deutschland in nur sechs Fällen ein öffentlicher Rückruf. Das sei deutlich weniger als in anderen Ländern der EU. In Frankreich wurden seit Anfang Juni fast 1.000 Eis-Produkte öffentlich zurückgerufen, in Luxemburg mehr als 250, in Slowenien etwa 100. In Polen und Italien wurden immerhin 32 beziehungsweise 15 Eis-Produkte aus dem Regal geräumt.
Ein krebserregender Stoff wie Ethylenoxid habe laut Verbraucherorganisation in Lebensmitteln nichts zu suchen. Während in Ländern wie Frankreich, Slowenien und Luxemburg hunderte Eis-Produkte wegen Ethylenoxid öffentlich zurückgerufen würden, tappten Verbraucher:innen in Deutschland weitgehend im Dunkeln – und das, obwohl sich die Bundesregierung gemeinsam mit den anderen EU-Ländern auf einen konsequenten Rückruf aller belasteten Produkte geeinigt hatte. Der Fall zeige laut Verbraucherorganisation, dass Europäische Vorgaben zum Gesundheitsschutz in Deutschland nur unzureichend umgesetzt würden. Die Verbraucherorganisation forderte die in Deutschland zuständigen Verbraucherministerien der Bundesländer auf, Rückrufe von mit Ethylenoxid belasteten Lebensmitteln konsequent durchzusetzen.
QUELLE:
- Meldung foodwatch e.V. vom 22.09.2021
Dr. Greta Riel