Ökotest hat 20 Ingwershots getestet. Die Produkte wurden einer umfangreichen Laboranalyse unterzogen. Zudem wurden sie auch auf ihren Geschmack, Aussehen und Geruch untersucht.
Das Ergebnis ist erfreulich: Viele Ingwershots kann Ökotest empfehlen. Es gibt jedoch auch Produkte, die nicht überzeugen. Die Prüfer sind bei Untersuchungen auf Inhaltsstoffe gestoßen, die nach Meinung von Ökotest nichts in den Produkten zu suchen haben. So wurden in ein paar Produkten Pestizide festgestellt, wie etwa auf Clothianidin: Das Mittel gehört zur Gruppe der Neonicotinoide, die Bienen und Hummeln schaden. Außerdem wurde der Wachstumsregulator Mepiquat nachgewiesen. Die gemessene Menge schöpfe laut Ökotest 60 Prozent des Rückstandshöchstgehalts für Äpfel und Zitronen aus. Mepiquat ist im Obstanbau in der EU nicht erlaubt. Der Wirkstoff war laut Ökotest bereits im Apfelsaft-Test im August ein Problem.
Vor allem die für den Ingwer charakteristischen Scharfstoffe schmeckten die Sensoriker zielsicher heraus und attestierten den Produkten mit den höchsten gemessenen Scharfstoffgehalten einen stark würzigen Ingwergeschmack. Die Gesamtmenge der Scharfstoffe sage allerdings noch nichts über die Qualität aus – wichtiger sei das Verhältnis der Scharfstoffe Gingerole und Shogaole. Es lässt Rückschlüsse auf die Frische des verarbeiteten Ingwers zu, da sich Shogaole erst durch Alterung oder andere äußere Faktoren bilden. In frischem Ingwer liegt das Verhältnis der beiden Stoffe deutlich über 100. In 13 Proben des Tests haben die Experten ein Verhältnis unter 100 gemessen. Dies könne laut Ökotest ein Hinweis auf lange gelagerte oder stark verarbeitete Ingwerzutaten sein.
QUELLE:
- Meldung Ökotest vom 24.10.2022
Dr. Greta Riel