Die EFSA beginnt am 7. Juni 2020 den zweiten Internationalen Tag der Lebensmittelsicherheit (World Food Safety Day) gemeinsam mit ihren nationalen, europäischen und internationalen Partnern, dem Codex Alimentarius, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der Geschäftsführende Direktor der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Bernhard URL nimmt diesen Tag zum Anlass auf wichtige Aspekte des Lebensmittelsicherheitssystems der EU hinzuweisen.
Dem Konzept „Eine Gesundheit“ liegt die enge Verknüpfung von menschlicher Gesundheit mit der Gesundheit von Tieren und der Umwelt zugrunde. Letztendlich wirken sich kranke Tiere und Umweltschäden auch auf die Lebensmittelsicherheit und damit die Gesundheit der Bevölkerung aus. Laut Bernhard Url kann uns die COVID-19-Pandemie als Mahnung vor den Gefahren durch Krankheitserreger und an die Bedeutung einer guten Hygienepraxis dienen. „Auch wenn Lebensmittel nicht die Quelle für COVID-19 sind, macht die derzeitige Notsituation nur allzu deutlich, wie sich derartige Krankheiten auf die öffentliche Gesundheit und das sozioökonomische Wohlergehen auswirken können“, so Bernhard Url.
Die zunehmende Antibiotikaresistenz gibt Anlass zur Sorge. Der Europäischen Kommission zufolge ist Antibiotikaresistenz für schätzungsweise 33 000 Todesfälle pro Jahr in der EU verantwortlich und kostet die EU jährlich 1,5 Mrd. EUR im Gesundheitswesen und durch Produktivitätsverluste. Die EFSA und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sowie die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sind gemeinsam mit der Kommission und den Mitgliedstaaten mit der Umsetzung des Konzepts „Eine Gesundheit“ in der EU befasst. Damit werden die Früherkennung und die Überwachung gestärkt und der Bedrohung durch antibiotikaresistente Zoonosen und pathogene Keime entgegengewirkt.
Die EFSA arbeitet zusammen mit ihren europäischen und nationalen Partnern an der Bereitstellung sicherer und nachhaltiger Lebensmittel. Dazu zählt auch die Senkung des Einsatzes von Pestiziden. Deren Einsatz ist in der EU streng geregelt. Die Wirkstoffe werden auf ihre Folgen für die Gesundheit und die Artenvielfalt geprüft. Durch wiederholte Prüfungen wird sichergestellt, dass die jeweils neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse Anwendung finden.
Die Sicherheit der Lebensmittelkette hängt auch davon ab, wie wir Tiere behandeln, die der Lebensmittelgewinnung dienen. Unzureichende Haltungsbedingungen können Krankheiten bei Tieren fördern. Aus diesem Grund hat die EU Standards für den Tierschutz eingeführt, die zu den besten der Welt gehören.
Durch eine gute Hygienepraxis lassen sich lebensmittelbedingte Erkrankungen reduzieren. Dabei hilft den Verbrauchern Aufklärung, um so eine fundierte und gesundheitsfördernde Entscheidungen zu treffen. Den Rahmen dafür bilden die Ratschläge der EFSA, die eine solide wissenschaftliche Grundlage für die Entscheidungsfindung und Beratung im Bereich der Lebensmittelsicherheit schaffen.
QUELLE:
- www.efsa.europa.eu (Start > Nachrichten > Lebensmittelsicherheit geht alle an, jetzt und auch in Zukunft“ – zur Feier des Internationalen Tages der Lebensmittelsicherheit 2020) vom 04.06.2020
Dr. Herbert Otteneder