Der Handelsverband Lebensmittel (BVLH) hat gemeinsam mit führenden Lebensmittelhandelsunternehmen Eckpunkte für ein freiwilliges System zur Kennzeichnung der Umweltauswirkungen von Lebensmitteln formuliert. Ziel sei es, Verbraucher zu unterstützen, nachhaltigere Kaufentscheidungen treffen zu können. Anlass für die Überlegungen sei laut BVLH unter anderem die Absicht der EU-Kommission, bereits im kommenden Jahr Vorschläge für eine Nachhaltigkeitskennzeichnung bei Lebensmitteln vorzulegen.
Aus Handelssicht sollte zukünftig eine mögliche Kennzeichnung am Produkt erfolgen und über einen freiwillig verpflichtenden Ansatz europäisch geregelt werden. Bei der Ausgestaltung wird eine Mehrstufigkeit und Farbigkeit unterstützt. Für kleine Produktverpackungen sollte es Sonderlösungen geben. Zusätzliche Informationen könnten online zugänglich sein.
Die europäische Methode zur Quantifizierung des Umweltfußabdrucks von Produkten (PEF-Methodik) sei für den Handel eine gute Grundlage, solle aber weiterentwickelt werden. Dabei sollten die Umweltleistungen von Bio-Produkten entsprechend gewürdigt werden. Zusätzlich solle ein Bonus-Malus-Punktesystem für weitere relevante Aspekte etabliert werden. Dazu zählen beispielsweise: Biodiversität, Böden, Pflanzenschutz, Nachhaltigkeitsstandards, Umweltpraktiken der Staaten, Futtermittel, Regionalität, Verpackung. Besondere Kategorien der Kennzeichnung könnten laut BVLH zum Beispiel über einen Score-Wert herausgestellt werden. Grundsätzlich sollten Sekundärdaten von den Unternehmen genutzt werden können. Eigene Primärdaten sollten zur Abbildung von Verbesserungen möglich sein. Vergleichbarkeit und Transparenz der Daten sollten zudem unabhängig gesichert sein.
QUELLE:
- Meldung Handelsverband Lebensmittel (BVLH) vom 09.05.2022
Dr. Greta Riel