Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) berichtet über zwei Fälle bei denen Personen nach Verzehr selbst eingemachter Gurken bzw. Bohnen schwer erkrankten. Dabei kam es zu sehr schwerwiegenden Symptomen wie Schwindel, Unwohlsein, Doppelsehen und Atemproblemen. Die Erkrankten wurden in Krankenhäuser gebracht und mussten künstlich beatmet werden. Es bestand Lebensgefahr. Der Auslöser dieser lebensbedrohlichen Erkrankungen war Clostridium botulinum. Dieser Keim kann sehr starke Gifte bilden und wurde, wie das LAVES mitteilte, in den eingesandten Lebensmittelproben nachgewiesen. Geringste Mengen des Giftes können beim Menschen zum Tod führen.
Grundsätzlich kann Clostridium botulinum in Fleisch- und Fischerzeugnissen eine massive gesundheitliche Gefahr für Verbraucherinnen und Verbraucher darstellen. Das Amt empfiehlt daher beim Einkochen von Gemüse- oder Fleischkonserven die Lebensmittel immer doppelt zu erhitzen. Durch die zweite Erhitzung werden eventuell ausgekeimte Sporen abgetötet. Aufgetriebene Konserven (sogenannte Bombagen) oder nach der Lagerung nicht mehr verschlossene Gefäße sollten nicht geöffnet, sondern unbedingt entsorgt werden.
Weiter weist das LAVES darauf hin, dass auch in Honig Clostridium botulinum enthalten sein kann. Für die Ernährung von Säuglingen unter einem Jahr ist Honig deshalb tabu. Beim Säugling besiedelt Clostridium botulinum den Darm und bildet dort Toxine. Bei älteren Kindern oder Erwachsenen schützt eine intakte Darmflora vor der Besiedelung mit Clostridium botulinum. Diese Warnung gilt nicht für Honig in Säuglingsfertignahrung, da dieser behandelt wurde.
Das LAVES hat dazu ein Merkblatt herausgegeben in dem unter anderem Vakuumverpackter Räucherfisch, Hausgemachte Fleisch- und Gemüsekonserven als Lebensmittel mit besonderem Risiko aufgeführt sind. Zur Vorbeugung werden folgende Maßnahmen aufgeführt: Einhalten der Kühlkette, doppelte Erhitzung bei selbst eingekochten Konserven und kein Honig für Säuglinge. Das Merkblatt kann auf der Homepage des LAVES heruntergeladen werden.
QUELLE:
• www.laves.niedersachsen.de (Start > Lebensmittel > Lebensmittelhygiene > Krankmachende Mikroorganismen und Viren Verbrauchertipps zum Umgang mit Lebensmitteln Verbraucherbeschwerde weitere Informationen für Lebensmittelunternehmer)
Dr. Herbert Otteneder