Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) vom November/ Dezember 2021 hatte fast die Hälfte der Befragten innerhalb der letzten sechs Monate ein oder mehrere Nahrungsergänzungsmittel gekauft. 2016 war es noch ein gutes Drittel. Dies bedeutet, dass immer mehr Menschen regelmäßig Vitamine, Mineralstoffe und andere Präparate schlucken, meldete der Verband mit seiner Pressemitteilung vom 30.03.2022.
Das von den Verbraucherzentralen betriebene Portal Klartext-Nahrungsergaenzung.de hat seit seinem Start vor 5 Jahren unter anderem 250 Produkte an die Überwachungsbehörden gemeldet, die ihnen zuvor durch Verbraucheranfragen und -beschwerden zugetragen wurden. Zudem wurden mehr als 20 juristische Verfahren eingeleitet und mehr als 2.600 Verbraucheranfragen beantwortet.
Besonders häufig warnten die Verbraucherzentralen vor krebserregendem Ethylenoxid in Nahrungsergänzungsmitteln, vor unzulässigen Arzneisubstanzen, Salmonellen und zu hohen Dosierungen einzelner Inhaltsstoffe.
Bevor diese Produkte auf den Markt kommen, findet keine systematische behördliche Überprüfung statt, kritisiert der VZBV. Der Verband fordert daher, Nahrungsergänzungsmittel endlich sicher zu regulieren. Nötig seien verbindliche Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in diesen Lebensmitteln und eine Positivliste der Stoffe, die in Nahrungsergänzungsmitteln genutzt werden dürfen. Schließlich sollten Unternehmen vor Markteintritt nachweisen müssen, dass ihre Produkte unbedenklich sind.
QUELLE
- www.vzbv.de
Dr. Herbert Otteneder