Ökotest hat 28 Weizenmehle und 22 Dinkelmehle überprüft. Etwa jedes zweite Mehl im Test schnitt mit "sehr gut" ab, drei Mehle wurden als "mangelhaft" oder "ungenügend" bewertet.
In mehr als der Hälfte der getesteten Mehle fand das Labor Schimmelpilzgifte, besonders häufig in Vollkornmehlen. Dabei handelt es sich um die vor allem von Fusarien gebildeten HT-2- und T2-Toxine sowie um Deoxynivalenol (DON). Fusariengifte entstehen bereits vor der Ernte. Regen und hohe Temperaturen während der Weizenblüte begünstigen den Befall. Je nach Witterung gelten sie als praktisch unvermeidbar Sie wirken zellgiftig und schwächen das Immunsystem. DON kann in hohen Dosen Erbrechen und Durchfall verursachen. Solch hohe Gehalte werden aber in den untersuchten Mehlen nicht erreicht.
In zwei Dritteln der Proben waren Spuren von Mineralölen nachweisbar. Drei Mehle erhalten laut Ökotest "stark erhöhte" Mengen an Mineralölbestandteilen (MOSH/MOSH-Analoge). Dass die 1050er- und Vollkornmehle relativ gesehen häufiger belastet sind als die 405er-, 550er- und 630er-Mehle, spricht für eine Verunreinigung der Randschichten des Korns, möglicherweise durch die maschinelle Verarbeitung bei Ernte oder Transport.
Vergleichsweise häufig, wenn auch immer nur in Spuren, wurde der Wachstumsregulator Chlormequat nachgewiesen. Chlormequat störte in Tierversuchen die Reizübertragung des Nervensystems. Für endgültige toxikologische Aussagen ist die bisherige Datenlage aber noch nicht ausreichend. In den Proben wurden auch besonders bedenkliche Pestizide gefunden: je einmal die bienengiftigen Verbindungen Cypermethrin, Deltamethrin und Pirimiphos-methyl.
QUELLE:
- Meldung von Ökotest vom 28.08.2020
Dr. Greta Riel