Italienische Wissenschaftler haben den Jod- und Kaliumgehalt von Radieschen, Erbsen, Rucola und Mangold angepasst. Die Studie wurde im Journal of the Science of Food and Agriculture veröffentlicht.
Die Anreicherung von Speisesalz mit Jod ist eine international angewandte Strategie zur Bekämpfung des Mangels, während andere Quellen in der menschlichen Ernährung Fisch, Milch und Eier umfassen. Die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation, den täglichen Salzkonsum zu reduzieren, und die zunehmende vegetarische und vegane Ernährung ließen jedoch die Nachfrage nach alternativen Jodquellen steigen.
Durch den Einsatz maßgeschneiderter Nährstofflösungen für das Pflanzenwachstum gelang es dem Team, Pflanzen zu züchten, die einen bis zu 14-mal höheren Jodgehalt aufwiesen als nicht angereicherte Microgreens und somit eine neue Jodquelle für die Ernährung darstellten. Außerdem züchteten sie Microgreens mit einem um 45% verringerten Kaliumgehalt. So sei eine verringerte Kaliumaufnahme, z.B. für Nierenkranke, möglich.
Die Studie wurde in einem kommerziellen Umfeld durchgeführt. Dies sei ein entscheidender Beweis dafür, dass es möglich ist, maßgeschneidertes Microgreen in großem Maßstab anzubauen und dabei eine optimale agronomische Leistung beizubehalten. Die Microgreens wurden in einem erdlosen System angebaut, bei dem anstelle von Erde ein flüssiges Medium verwendet wird und die Pflanzen über eine Nährlösung ernährt werden. Der erdlose Anbau gelte den Autor:Innen zufolge als fortschrittliche, umweltfreundliche landwirtschaftliche Praxis zur Verbesserung der Qualität von Frischgemüse. Obwohl erdlose Anbausysteme in erster Linie entwickelt wurden, um das Problem übermäßiger Krankheitserreger im Boden in den Griff zu bekommen, sei es in der Tat so, dass sie auch eine optimale Kontrolle des Pflanzenwachstums, eine hohe Produktivität und eine effiziente Nutzung von Wasser und Düngemitteln ermöglichten. Darüber hinaus böten bodenlose Systeme die Möglichkeit, die Nährstofflösung präzise und effizient zu modulieren.
Quelle: Meldung eurekalert.org vom 31.01.2024
Dr. Greta Riel