Mineralwasser „ursprünglich rein“?
© Jörn Schulz / pixelio.de

Mineralwasser „ursprünglich rein“?

Mit einem klaren Nein beantwortete die Stiftung Warentest diese Frage. Denn, Rückstände aus Landwirtschaft und Haushalten stellen die ursprüngliche Reinheit in Frage. Auch bei dem aktuellen Test von 30 Proben Natürlicher Mineralwässer fielen drei Wässer mit Spuren von Abbauprodukten von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen auf. Hinzu kamen in einer Probe noch Rückstände von Süßstoffen. Die Gehalte lagen unter 0,07 µg/l, d.h. in einem gesundheitlich unkritischen Bereich.

Untersucht wurden ausschließlich Wässer der Sorte „Classik“. Diesen Wässern wird Kohlensäure zugesetzt. Die Gehalte der Mineralwässer an CO2 lagen zwischen 4,2 und 6,2 g/l. Auch wenn es die Bezeichnung der Mineralwässer vermuten lässt, mineralstoffreich sind nicht alle. Sieben der Wässer enthielten nur wenig d.h. zwischen 25 und 250 mg/l Mineralstoffe. Nur bei fünf Wässern war der Mineralstoffgehalt höher als der ehemalige national gültige Mindestwert von 1 g/l.

Im Vergleich zu der Untersuchungsreihe von Mineralwässern der Sorte „Medium“ im Jahr 2017, war der Anteil der Proben mit einem Acetaldehyd Geschmack niedriger. Acetaldehyd tritt in PET Flaschen in geringen Mengen auf. Es entsteht bei der Herstellung von Flaschen aus Polyethylenterephthalat (PET). Schon geringste Mengen machen sich durch einen untypischen fruchtigen Geschmack bemerkbar. In diesem Zusammenhang verwies Stiftung Warentest darauf, dass Weichmacher, wie Phthalate und das hormonähnlich wirkende Bisphenol A bei der Herstellung von PET-Flaschen nicht eingesetzt werden. Jedoch sind PET-Flaschen eine Quelle für Mikroplastik.

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL) untersuchte nach einer dort in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster entwickelten Methode die Gehalte von Mikroplastik in Mineralwasserverpackungen. Danach betrugen die mittleren Werte in Mehrwegflaschen 118 ± 88 Mikroplastikpartikel/L (MPP/l), in Einwegflaschen 14 ± 14 MPP/l und in Getränkekartons 11 ± 8 MPP/l. Im Gegensatz zu den Mehrwegflaschen unterscheiden sich die beiden letztgenannten Gehalte statistisch nicht signifikant von den Blindwerten (14 ± 13 MPP/L). Überraschend war der hohe Mikroplastikgehalt einiger Glasflaschen, wobei innerhalb der einzelnen Flaschen z.T. erhebliche Unterschiede festgestellt wurden, stellte das CVUA_MEL in einem zusammenfassenden Bericht zu diesem Thema fest. Entsprechende Untersuchungen ließ Warentest nicht durchführen, weil noch keine Bewertungsmaßstäbe zu derartigen Kontaminationen vorliegen.

 

QUELLEN:

  • test, Ausgabe 7/2018, S. 10 ff
  • www.cvua-mel.de (Start > Aktuell > Untersuchung von Mikroplastik in Lebensmitteln und Kosmetika) vom 15. 01.2018

 

Dr. Herbert Otteneder

Warenkorb

Ihr Warenkorb ist leer.