Das Lebensmittel- und Verterinärinstitut Oldenburg des LAVES untersuchte in den Jahren 2016 und 2017 die Rinde und das Käseinnere von Käseproben auf deren Natamycin-Gehalt. Anlass für die Untersuchungen war die Tatsache, dass Natamycin in geringem Umfang auch in der Humanmedizin als Therapeutikum verwendet wird. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfahl bereits 2003, den Einsatz von Natamycin als Lebensmittelzusatzstoff so begrenzt wie möglich zu halten.
In beiden Jahren wurden in 40 Hartkäseproben bei fünf auf der Rinde Werte von 0,07 – 0,46 mg/dm2 Natamycin nachgewiesen (Höchstmenge: 1 mg/dm² gemäß Verordnung (EG) Nr. 1333/2008). Im Käseinneren konnte dagegen kein Natamycin festgestellt werden. Weiter stellte das Institut fest, dass bei zwei Hartkäseproben die Kennzeichnung des Natamycingehaltes im Zutatenverzeichnis fehlte.
Eine Höchstmengenüberschreitung stellten die Sachverständigen bei Untersuchungen im Jahr 2017 in einer Probe „Provolone-Käse" aus Italien fest. Der Konservierungsstoff wurde in der unter dem Kunststoffüberzug befindlichen Käserinde in einer Menge von 1,93 ± 0,03 mg/dm² nachgewiesen. Damit wurde die zulässige Höchstmenge von der Probe deutlich überschritten. Tiefer als 5 mm unter der Rinde lag in dem Käse der Natamycingehalt noch bei 1,09 ± 0,03 mg/kg. Die Bedingung, dass Natamycin nicht tiefer als 5 mm eindringen darf, wurde ebenfalls nicht eingehalten. Zur Konservierung ausschließlich von Provolone ist Hexamethylentetramin (E 239) in einer Restmenge von 25 mg/kg (berechnet als Formaldehyd) zugelassen.
In den insgesamt in beiden Jahren untersuchten 96 Schnittkäseproben wurden in der Rinde von 57 Proben Gehalte zwischen 0,08 – 0,82 mg/dm2 nachgewiesen. Höchstmengenüberschreitungen ergaben sich nicht. Im Käseinneren waren die Befunde negativ. Bei 18 Proben Schnittkäse fehlte der entsprechende Hinweis in der Zutatenliste.
QUELLE:
• www.laves.niedersachsen.de (Start > Lebensmittel > Lebensmittelgruppen > Milch und Milcherzeugnisse > Natamycin in Käserinde – alles sicher?) vom 21.07.2018
Dr. Herbert Otteneder