ndl-PCB in Lebens- und Futtermitteln
© Stephanie Hoschlaeger / pixelio.de

ndl-PCB in Lebens- und Futtermitteln

Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) berichtet, sind im November PCB in Futtermitteln in Nordrhein-Westfalen festgestellt worden. Die Futtermittel wurden aus Nordrhein-Westfalen nach dortiger Kenntnis an Geflügel, Schweine und Milchvieh haltende Betriebe in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Sachsen-Anhalt geliefert. Es werden von den zuständigen Behörden der Länder sowohl Lieferungen von nachweislich belasteten Futtermitteln als auch Lieferungen von potenziell belasteten Futtermitteln nachverfolgt. Als alleinige Ursache für die Belastung der Futtermittel mit PCB sind Lackabsplitterungen in Verladezellen eines Futtermittelherstellers in Nordrhein-Westfalen identifiziert worden. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um nicht-dioxinähnliche PCB (ndl-PCB).

Die von den Ländern festgestellten ndl-PCB-Gehalte liegen im Mittel deutlich über den in Deutschland üblicherweise als Hintergrundkonzentration gemessenen Gehalten in Lebensmitteln. Ndl-PCB sind unerwünschte Stoffe, die zu den Umweltkontaminanten gezählt werden. Zudem ist auch der Höchstgehalt von 40 ng ndl-PCB/ g (Fettbezug) bzw. 0,8 ng/ndl-PCB/g (Frischgewicht) in einzelnen Proben deutlich überschritten.

Die Daten wurden zur gesundheitlichen Bewertung dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) übermittelt. Das Institut stellte in seiner Mitteilung vom 03.12.2018 fest, dass eine kurzzeitige Überschreitung von Höchstgehalten in Lebensmitteln nicht zwangsläufig bedeutet, dass der Verzehr dieser Lebensmittel mit einem gesundheitlichen Risiko verbunden ist. Das Auftreten akuter gesundheitlicher Beeinträchtigungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist nach Einschätzung des BfR im vorliegenden Ereignisfall unwahrscheinlich, da PCB-Mischungen nur ein geringes akut toxisches Potenzial aufweisen. Ein gesundheitsbezogener Richtwert für die toxikologisch relevante längerfristige Aufnahme ist für ndl-PCB aus den vorhandenen Daten internationaler Studien bislang nicht abgeleitet worden. Aus diesem Grund ist eine Risikobewertung nicht möglich, so das BfR. Dennoch sollten im Interesse des gesundheitlichen Verbraucherschutzes ndl-PCB Gehalte in Lebensmitteln so gering wie möglich gehalten werden.


QUELLEN:

•         Mitteilung Nr. 037/2018 des BfR vom 3. Dezember 2018: Nicht-dioxinähnliche PCB sind in Lebens- und Futtermitteln unerwünscht

•         www.bmel.de (Startseite > gesunde Ernährung, sichere Lebensmittel > Sichere Lebensmittel > Rückstände und Kontaminanten> Information zu PCB in Futtermitteln) vom 06.12.2018

Dr. Herbert Otteneder

 

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