Beim Forschungsprojekt „Food Fraud - Analytik gegen Lebensmittelbetrug und Täuschung“ an den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern Baden-Württembergs standen Lebensmittel im Fokus, die unter den Top 10 mit dem größten Verfälschungsrisiko stehen.
Bei Eiern wird derzeit zur Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Bio-Angabe eine auf der NMR-Technik (nuclear magnetic resonance = NMR) und multivariaten Datenanalyse beruhende Methode in die Routine der Lebensmittelüberwachung eingeführt. Der Nachweis des synthetischen Farbstoffs Canthaxanthin im Eigelb wird bei der Differenzierung von Bio/konventionellen Eiern herangezogen. Die bereits in der Überwachung eingesetzte Methode zur Überprüfung der angegebenen Herkunft mittels Stabilisotopen-Analytik bei Eiern wurde weiter optimiert.
Bei Honig, Kaffee, Äpfeln und Spargel kamen zum Nachweis von Verfälschungen bzw. zur Herkunftsüberprüfung NMR-Verfahren zum Einsatz. Anhand eines NMR-Verfahrens ist es nach derzeitigem Entwicklungsstand auch möglich, Hinweise auf gefährliche Stoffe wie DMAA, DMBA, DMHA, PEA, MPEA, EPH, SYN und YOH in Nahrungsergänzungsmitteln zu erhalten. Eine Quantifizierung der genannten Stoffe, die teilweise auch auf der WADA-Liste für verbotene Dopingstoffe stehen, wurde im Rahmen des Projektes entwickelt.
Eine weitere vielversprechende Methode zur Unterstützung im Kampf gegen Lebensmittelbetrug befindet sich noch in der Entwicklungsphase. So wird an der Entwicklung einer NMR-Methode gearbeitet, um Verfälschungen durch organische Stickstoffverbindungen wie Melamin, Harnstoff, und ähnliche Substanzen in Säuglingsnahrung zu identifizieren und quantifizieren.
QUELLE:
- Bericht Chemische und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) Karlsruhe und Freiburg vom 10.07.2020
Dr. Greta Riel