Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat am 03.09.2025 eine Stellungnahme zur Einnahme hochdosierter Vitamin-D-Präparate veröffentlicht. Anlass ist das wachsende Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln, die besonders hohe Einzeldosen („Bolusdosen“) enthalten und in Abständen von mehreren Tagen bis Wochen eingenommen werden sollen. Teilweise sind diese Produkte zusätzlich mit Vitamin K2 kombiniert.
Nach Einschätzung des BfR können solche Bolusdosen gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Studien zeigen, dass bei sehr hohen Einzeldosen von bis zu 500 Mikrogramm im Abstand von 20 Tagen, Vitamin-D-Konzentrationen im Blut erreicht werden, die insbesondere bei bereits gut versorgten Personen problematisch sein können. Beobachtet wurden unter anderem ein erhöhtes Risiko für Stürze und Knochenbrüche. In anderen Untersuchungen, teils mit geringeren Dosierungen, wurden hingegen weder gesundheitliche Nachteile noch ein klarer Nutzen festgestellt.
Als weiteres Risiko hebt das BfR mögliche Einnahmefehler hervor: Präparate, die nur alle 7, 10 oder 20 Tage eingenommen werden sollen, können versehentlich häufiger konsumiert werden, beispielsweise täglich. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit gesundheitlicher Beeinträchtigungen. Das BfR empfiehlt daher, im Bedarfsfall Präparate mit niedriger Dosierung täglich einzunehmen. Als sichere Höchstmenge nennt das BfR 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tagesdosis in Nahrungsergänzungsmitteln, wie es in den Höchstmengenvorschlägen abgeleitet wurde.
Bolusdosen, insbesondere in Kombination mit Vitamin K, sollten nach Einschätzung des BfR ausschließlich auf ärztliche Anweisung und unter ärztlicher Kontrolle verwendet werden. Eine ausführliche Stellungnahme zu diesem Schwerpunkt wurde 2023 veröffentlicht (Nr. 65/2023). Arzneimittel mit Vitamin D, die bei bestimmten Erkrankungen oder bei nachgewiesenem Mangel verordnet werden, waren nicht Gegenstand der Stellungnahme.
Quelle:
Stellungnahme Nr. 031/2025 vom 03.09.2025, DOI: https://doi.org/10.17590/20250903-104032-0.
Dr. Marion Gebhart