Das Verbraucherschutzmagazin Öko-Test ließ 50 Natürliche Mineralwässer der Sorte „Classic“ (kohlensäurehaltig) umfangreich untersuchen.
In drei Mineralwässern war Chromat (Chrom VI) zweimal „leicht erhöht“ (0,06 – 0,15 µg/l) und einmal „erhöht“ (0,15 – 0,30 µg/l) nachweisbar. Chromat ist unter anderem in der EU-Chemikalienverordnung als krebserregend eingestuft. Laut Öko-Test sind gesundheitliche Beeinträchtigungen bei den festgestellten Werten allerdings unwahrscheinlich. In einem Wasser ist radioaktives Uran nachgewiesen worden. Bei chronischer Aufnahme von Uran über Trinkwasser fanden sich Hinweise auf Nierenfunktionsstörungen. Zwei Mineralwässer wiesen „erhöhte“ Borgehalte (500 – 1000 µg/l) auf. Zu Bor verweist Öko-Test darauf, dass das Element in Tierstudien entwicklungs- und fortpflanzungsschädliche Wirkung zeigte. Unter den bedenklichen Inhaltstoffen stellte das Labor in zwei Wässern „leicht erhöhte“ Nitrat Gehalte (10 – 50 mg/l) fest.
In neun Mineralwässern wurden Abbauprodukte von Pestiziden, darunter 5 „erhöhte“ Gehalte, nachgewiesen. Ein Wasser enthielt geleichzeitig 4 Wirkstoffe. Dabei handelt es sich um sogenannte nicht relevante Metabolite (nrM), d. h. um nicht mehr wirksame Verbindungen, die als ungiftig für Mensch und Umwelt gelten. Weiter erbrachten die Analysen in zwei Fällen den Nachweis des Süßstoffs Acesulfam K. Für Öko-Test ist damit und auf Grund der nachgewiesenen Pestizidabbauprodukte die nach der Min/TafelWV geforderte „ursprüngliche Reinheit“ nicht mehr gegeben.
Die Hälfte der untersuchten natürlichen Mineralwässer bewertete Öko-Test als „sehr gut“. In ihnen wurden keine der genannten Schadstoffe und Verunreinigungen nachgewiesen.
QUELLE:
- ÖKO-TEST Ausgabe 7/2021 S. 26 ff
Dr. Herbert Otteneder