Wie das BVL berichtet haben im Jahr 2020 die amtlichen Laboratorien der 16 Bundesländer insgesamt 18 921 Lebensmittelproben auf Pestizidrückstände untersucht. Davon wurden 6 602 Proben zufallsverteilt im Rahmen des Monitorings genommen, um repräsentative Aussagen über die Verbraucherexposition treffen zu können. Bei 12 319 Proben erfolgte die Probenauswahl risikoorientiert. In der Gesamtzahl der Proben waren 1 757 Teil des mehrjährigen koordinierten Kontrollprogramms der Union.
Insgesamt wurden 236 verschiedene Lebensmittel untersucht. Der Hauptteil entfiel wie jedes Jahr auf Obst und Gemüse. Unter der Gesamtzahl der untersuchten Erzeugnisse waren 37,1% ohne quantifizierbare Rückstände. Bei 62,9 % konnten Rückstände nachgewiesen werden, und 1,6 % waren wegen Überschreitung der Rückstandshöchstmengen (RHG) zu beanstanden. Die Lebensmittel mit Beanstandungsquoten mit 6,0 % und mehr betrafen in diesem Jahr frische Kräuter (12,5%), Granatäpfel (11%), tiefgefrorene Brombeeren (8,9%) und Bohnen mit Hülsen (6%). Der Anteil an Proben mit Mehrfachrückständen war mit über 75,0 % bei Kirschen, Tafeltrauben, Johannisbeeren, Erdbeeren, Pfirsichen, Mandarinen und tiefgefrorenen Brombeeren besonders hoch.
Die Belastung der Produkte aus ökologischem Anbau war deutlich niedriger als die der konventionell erzeugten. 33,8 % der Ware aus ökologischem Anbau enthielt quantifizierbare Rückstände, im Vergleich zu 67,4 % bei konventionellen Produkten.
Bei 2,0 % der untersuchten Erzeugnisse aus Deutschland (2019: 1,0 %) und bei 1,3 % der Proben von Erzeugnissen aus anderen EU-Mitgliedstaaten (2019: 1,3 %) traten Überschreitungen der geltenden Rückstandshöchstgehalte auf, während dies bei 7,8 % der Proben aus Drittländern (2019: 6,5 %) der Fall war. Der Anteil an Proben ohne quantifizierbare Pestizidrückstände ist nach wie vor bei deutschen Lebensmitteln am höchsten.
Quelle
- www.bvl.bund.de
Dr. Herbert Otteneder