Lange Zeit kultivierten Kleinbauern Quinoa für den Eigenbedarf und es galt als Arme-Leute-Essen, der Boom als gesundes Superfood begann erst im 21. Jahrhundert. Das Pseudogetreide wird in Frühstücksbowls, für Salat und als Beilage verwendet. Mit etwa 15 g Eiweiß/100g kann Quinoa auf der Verpackung als „Quelle für Eiweiß“ bezeichnet werden.
Ökotest hat in einem Test 19 Quinoa-Marken untersucht, 15 davon stammen aus Bio-Anbau. Die meisten Produkte im Test stammen aus Peru und Bolivien. Da Quinoa mit dem Schiff transportiert wird, schneide es im Vergleich zu tierischen Produkten in der Klimabilanz deutlich besser ab. Auch in Deutschland wird neuerdings Quinoa angebaut.
Im Labor ließ Ökotest die Produkte auf Schadstoffe überprüfen. Viele Produkte wurden als „empfehlenswert“ bewertet. Zwei Produkte fielen jedoch auf. Quinoa einer bekannten Handelsmarke wurde mit „ungenügend“ bewertet. In dem als „Urkorn Quinoa“ bezeichneten Produkt hat das Labor einen Gehalt des Antipilzmittels Fluopicolid gemessen, der knapp oberhalb des gesetzlichen Grenzwertes lag. Unter der Beachtung der Messunsicherheit lag der Gehalt aber noch im zulässigen Rahmen. Fluopicolid überdauert in der Umwelt. Deshalb sollte es laut Umweltbundesamt (UBA) unter Umweltgesichtspunkten besser durch andere Substanzen ersetzt werden. In allen anderen Produkten im Test waren keine Pestizide nachweisbar.
Die Untersuchungen ergaben zudem in fünf Quinoa-Packungen Gehalte an Verunreinigungen mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH-/MOSH-Analoge), was Ökotest kritisiert. Das betreffe auch Marken aus deutschem Anbau. Die höchsten Werte hat das beauftragte Labor in einem Bio-Produkt gemessen.
Quelle:
- Meldung Ökotest vom 05.04.2023
Dr. Greta Riel