Mit der Reduktionsstrategie für weniger Zucker, Fett und Salz in Fertiglebensmitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sollen verarbeitete Lebensmittel gesünder werden. In verschiedenen Produktgruppen wird untersucht, ob sich der Salz-, Zucker-, und Fettgehalt verändert hat. Das BMEL hat die Ergebnisse für das Jahr 2023 vorgestellt. Die Ergebnisse sind aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) ernüchternd. Laut Carolin Krieger, Referentin im Team Lebensmittel des vzbv habe die freiwillige Reduktionsstrategie bislang kaum Wirkung gezeigt. Nur in wenigen Produkten sei der Zucker-, Fett-, oder Salzgehalt reduziert worden.
In einigen Produktgruppen blieben signifikante Veränderungen sogar gänzlich aus. Krieger kritisiert: Im Alltag wird Verbraucher:innen eine gesunde Ernährung oft erschwert. Zu süße, zu salzige und zu fettige Lebensmittel seien ständig und überall verfügbar. Das Lebensmittelangebot müsse für Verbraucher:innen flächendeckend gesünder werden. Statt auf Freiwilligkeit müsse das BMEL auf verbindliche Vorgaben setzen.
Vor allem Lebensmittel, die von ihrer Optik Kinder ansprechen sollen, müssten in ihrer Zusammensetzung ausgewogen sein. Sie müssten zwingend die Nährwertkriterien der Weltgesundheitsorganisation einhalten. Andernfalls sollten sie nicht an Kinder vermarktet werden dürfen. Das Kinderlebensmittelwerbegesetz sei Krieger zufolge überfällig. Die Bundesregierung müsse sich endlich einigen, um Kinder besser zu schützen.
Der vzbv fordert daher in seiner Pressemitteilung Sanktionsmöglichkeiten bei Verfehlen der Ziele – eine reine Freiwilligkeit reiche hier nicht aus. Die Erweiterung des Produktmonitorings und der relevanten Produktgruppen, eine Transparente und verbraucherfreundliche Kommunikation und Darstellung der Reduktionsmaßnahmen, eine flächendeckende und verbindliche Verbesserung der Nährwertqualität des Lebensmittelangebots sowie gesetzlich verbindliche Vorgaben für Zusammensetzung und Nährwerte von Produkten mit Kinderoptik werden von ihm gefordert.
Quelle: Pressemitteilung Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) vom 18.06.2024
Dr. Greta Riel