Im Jahr 2020/2021 wurde die Rohmilch der in Hessen befindlichen Rohmilch-Abgabeautomaten näher unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 75 Proben auf die krankmachenden Keime Salmonellen, Campylobacter, STEC und Listeria monocytogenes untersucht. Zudem wurde die Gesamtkeimzahl, die Menge an Enterobacteriaceae und Escherichia coli geprüft sowie auf Dioxine und PCB und auf Aflatoxin M1 untersucht.
In 4 % der untersuchten Proben wurden krankmachende Keime nachgewiesen, einmal Campylobacter jejuni sowie in zwei Proben Listeria monocytogenes. Zudem erfolgte in zwei Proben der Nachweis von Listeria innocua. Dabei handelt es sich um Bakterien, die selbst nicht pathogen sind, aber als Hinweis auf das mögliche Vorkommen von krankmachenden Bakterien der Art Listeria monocytogenes zu werten sind. In allen diesen Fällen war der erforderliche Erhitzungshinweis am Automaten vorhanden. Bei korrekt durchgeführter Erhitzung der Rohmilch durch den Verbraucher wäre die mögliche Gesundheitsgefahr eliminiert. Weiterhin wurden in vier Fällen (rund 5 % der Proben) Hinweise auf hygienische Mängel im Umgang mit der Milch festgestellt (erhöhte Gehalte an Escherichia coli bzw. Enterobacteriaceae).
In drei Fällen (4 %) fehlte der Hinweis auf das Abkochen. Zudem fielen drei Automaten auf, bei denen die Betreiber Trinkbehälter neben den Automaten aufgestellt hatten bzw. Gefäße mit Getränkepulver. Solche Angebote bieten klare Anreize, das Abkochgebot zu unterlaufen und sind daher zu unterlassen. Ein positives Ergebnis: Erhöhte Gehalte an Aflatoxin M1 bzw. PCBs und Dioxinen wurden in keinem Fall festgestellt.
QUELLE:
- Meldung Landesbetrieb Hessisches Landeslabor
Dr. Greta Riel