In Anbetracht früherer Funde von Herbiziden ließ das Magazin Öko-Test ein breites Sortiment von 20 Proben ungeschälter roter Linsen untersuchen. In 6 von 7 konventionellen Produkten war ein Pestizid in „erhöhter“ Konzentration (gesetzlicher Wert zu 10 - 50 % ausgeschöpft) nachweisbar. Ein Erzeugnis wies das seit 2019 in der EU nicht mehr zugelassene Herbizid Glufosinat auf (gesetzlicher Wert zu > 50 % ausgeschöpft). Gleichzeitig enthielten 6 Erzeugnisse Spuren an Glyphosat. Das Herbizid wird kurz vor der Ernte als Sikkativ eingesetzt um das Ernten zu erleichtern. Auch unter den 13 Bio-Erzeugnissen war in einem Erzeugnis Spuren von Glufosinat nachgewiesen worden.
Rückstände an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) konnten in „leicht erhöhten“ Konzentrationen (1 – 2 mg/kg) in 5 Erzeugnissen festgestellt werden, in zwei Fällen zusammen mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH). Komponenten der MOAH stehen im Verdacht kanzerogen wirken zu können. Die Bio-Erzeugnisse, die sämtlich aus der Türkei stammten, schnitten auf Grund geringerer Schadstoffgehalte in der Gesamtbewertung wesentlich besser ab als die konventionellen Erzeugnisse.
QUELLE:
- ÖKO-TEST Ausgabe März/2021 S. 32 ff
Dr. Herbert Otteneder (siehe auch Food & Recht, 4/2021)