Bei Filtrationsverfahren für alkoholische fermentierte Getränke werden häufig Filterhilfsmittel wie Kieselgur verwendet. Diese können erhöhte Mengen der Schwermetalle Arsen, Blei und Cadmium enthalten.
In einer Publikation im Journal of Agricultural and Food Chemistry wurden Faktoren untersucht, die die Übertragung dieser Schwermetalle aus dem Filtrationshilfsmittel Kieselgur auf Bier und Wein beeinflussen könnten. Hierfür wurde ein Filtrationssystem im Labormaßstab eingesetzt. Ungefiltertes Bier, Lager-Bier, Rotwein und Weißwein wurden mit drei verschiedenen Arten von Kieselgur (jeweils in Lebensmittelqualität) verarbeitet. Sowohl Filtrat als auch Kieselgur wurden auf Schwermetalle analysiert. Hierfür wurde das ICP-MS Verfahren genutzt.
Zusätzlich wurde die LC-ICP-MS für die Analyse der Spezifität genutzt. Die Verwendung von 2 g/L Kieselgur mit 5,4 mg/kg löslichem anorganischem Arsen zum Filtern von Bier und Wein führte zu einem signifikanten Anstieg im gefilterten Getränk.
Entsprechend ist der Effekt der Kieselgur-Menge, die in der Filtration verwendet werden, auf die Übertragung von löslichem anorganischen Arsen in allen Getränketypen signifikant. Bei den Blei- und Cadmium-Werten konnten jedoch keine Veränderungen beobachtet werden.
Verfahren zum Waschen von Kieselgur mit Wasser, Zitronensäure oder EDTA reduzierten die Konzentrationen an löslichem anorganischen Arsen im Endprodukt signifikant.
Nur bei EDTA war ein signifikanter Rückgang der Blei-Konzentration nachweisbar. Die Cadmium-Konzentrationen wurden durch keine der Methoden beeinflusst.
Die Daten zeigen, dass spezifische Maßnahmen ergriffen werden können, um den Schwermetalltransfer von Kieselgur-Filterhilfsmitteln zu begrenzen und so die Aufnahme an Schwermetallen nachweislich zu reduzieren.
QUELLE:
- W. Redan et al., Factors Affecting Transfer of the Heavy Metals Arsenic, Lead, and Cadmium from Diatomaceous-Earth Filter Aids to Alcoholic Beverages during Laboratory-Scale Filtration, DOI: 10.1021/acs.jafc.8b06062
Dr. Jörg Häseler