Säuglingsmilch mit Mineralöl verunreinigt
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Säuglingsmilch mit Mineralöl verunreinigt

Wie die Verbraucherorganisation foodwatch am 28.05.2020 auf ihrer Homepage berichtet, haben das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL) und das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart bei ihren Untersuchungen von Säuglingsmilch Spuren von gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH)und in einer Reihe von Fällen auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) festgestellt. Foodwatch hat die Herausgabe der dortigen Ergebnisse nach dem Verbraucherinformationsgesetz beantragt, nach dem bei eigenen Analysen im Oktober 2019 bei Babymilchen bereits gesättigte Mineralöle festgestellt wurden.

Das CVUA Münster wies in allen 50 untersuchten Proben gesättigte Mineralöle (MOSH) nach. Die Werte für die gesamte Fraktion mit einer Kettenlänge C10 bis C50 lagen zwischen 1,2 und 9,8 mg/kg, bei einer Bestimmungsgrenze von 0,5 mg/kg. Aromatische Mineralöle (MOAH) fand man in 14 der 50 Proben zwischen 0,51 und 3,3 mg/kg. Das Labor in Stuttgart, wies in 12 von 17 Proben MOSH mit Gehalten zwischen 0,59 und 6,20 mg/kg (Kettenlängen C25 bis C50) nach. MOAH-Verunreinigungen wurden nicht festgestellt (Nachweisgrenze 0,5 mg/kg).

MOSH werden vom menschlichen Körper aufgenommen und in Lymphknoten, Leber, Milz und Fettgewebe angereichert. MOSH wurden zwar beim Menschen in den genannten Geweben nachgewiesen, es konnten jedoch keine nachteiligen gesundheitlichen Effekte damit in Verbindung gebracht werden. Es ist nicht bekannt, ab welcher Exposition es zu nachteiligen Auswirkungen beim Menschen kommt. Im Tierversuch wurden Entzündungsreaktionen in der Leber, verursacht durch MOSH, beobachtet. Nach den verfügbaren wissenschaftlichen Daten werden MOAH ebenfalls leicht absorbiert, jedoch nicht angereichert. Bei der MOAH-Fraktion ist jedoch nicht auszuschließen, dass auch krebserregende Stoffe darin enthalten sind. Aus Vorsorgegründen sollten laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Rückstände an MOAH in Lebensmitteln grundsätzlich vermieden werden.

 
QUELLE:

  •          www.foodwatch.org (Start > Aktuelle Nachrichten > 2020 > Staatliche Labore finden Mineralöl in Babymilch) vom 28.05.2020


Dr. Herbert Otteneder

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