Salamipizza, kein Essen für jeden Tag

Salamipizza, kein Essen für jeden Tag

Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist Salamipizza kein alltagstaugliches Gericht, wie ein Test, den die Zeitschrift ÖKO-Test erstellen ließ, ergab. Das Magazin bewertete 20 verschiedene Tiefkühlsalamipizzen, die in Deutschland beliebteste Pizzavariante, mit dem Kennzeichnungssystem Nutri-Score. Mit dem erstmals von Öko-Test angewendeten Bewertungssystem wird der gesundheitliche Wert eines Lebensmittels charakterisiert. Dazu werden günstige Nährwertelemente z.B. Ballaststoffe und Proteine und ungünstige, wie Zucker, gesättigte Fettsäuren und Kochsalz mit Punkten bewertet und zu einer Gesamtpunktezahl miteinander verrechnet. Das in fünf Stufen eingeteilte Ergebnis, das mit Buchstaben von A (günstig) bis E (ungünstig), jeweils farblich von grün bis rot unterlegt ist, ergibt die Bewertung als günstig oder ungünstig im Sinne einer ausgewogenen Ernährung. Auf dieser Scala erreichte nur eine von 20 Pizzen den zweitbesten Wert B (hellgrün), 13 landeten mit C im gelben und sechs mit D bereits im orangenen Bereich. Möglicherweise gab bei der mit „B“ bewerteten Pizza der hohe Käseanteil den Ausschlag für diese Klassifizierung. Bei den eher negativen Bewertungen machen sich bei Salamipizza besonders die hohen Salzgehalte bemerkbar. 17 Erzeugnisse wiesen mehr als 1,25 g/100g Salz auf. Salzgehalte, die über der Zielvereinbarung der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie lagen, die bei Pizza im Mittel einen Gehalt von 1,25 g/100g erreichen sollen. Weiter schlugen hohe Gehalte an gesättigten Fettsäuren und an Energie negativ zu Buche.
Wie in vielen anderen von ÖKO-Test untersuchten Lebensmitteln, fanden die Prüfer auch Rückstände an gesättigten Mineralölen (MOSH und MOSH-Analoge der Kettenlängen C17 bis C35). Bei 5 Erzeugnissen waren die Gehalte „erhöht“ (1 bis 2 mg/kg) und bei einer Pizza „sehr stark erhöht“ (mehr als 4 mg/kg). Bei 10 Proben konnten noch Spuren dieser Verbindungen festgestellt werden. Dazu weist ÖKO-Test darauf hin, dass sich diese Verbindungen im Körper anreichern und noch unklar ist, welche Folgen das für den Menschen hat.
Geprüft wurde auch, inwieweit der Anteil der wertgebenden Zutaten wie Salami und Käse den deklarierten Mengen entsprachen. In zwei Fällen war der enthaltene Käseanteil zu hoch und bei einer zu niedrig. Eine Pizza enthielt mehr Käse und mehr Salami als angegeben.
Hoch zufrieden waren die Tester mit der sensorischen Qualität der Pizzen. Sie gaben 15 Erzeugnissen die Note „sehr gut“ vier die Note „gut“ und nur einer ein „befriedigend“.

QUELLE:
 
  •  ÖKO-TEST Ausgabe November/2020 S. 38 ff

 

Dr. Herbert Otteneder
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