Der Ausschuss für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europäischen Parlaments hat in einer Abstimmung am 28. September 2020 einen Vorschlag der EU-Kommission zu Grenzwerten bei Acrylamid in Baby- und Kleinkind-Nahrung abgelehnt. Die vorgeschlagenen Grenzwerte seien zu hoch. Die Ergebnisse der für die EU-Kommission bindenden Abstimmung wurden am Donnerstag bekanntgegeben. Der von der EU-Kommission vorgeschlagene Grenzwert werde von den meisten Produkten auf dem Markt bereits leicht erreicht, hieß es in der Entschließung des Parlaments. Das EU-Parlament pocht damit auf einen nachgebesserten, Vorschlag mit niedrigeren Werten.
Constanze Krehl, für das Thema Lebensmittelsicherheit zuständige Abgeordnete der SPD-Delegation im Umweltausschuss, findet es unverständlich, dass die Kommission einen hohen Anteil des schädlichen Acrylamids erlauben will. Die Stiftung Warentest und andere europäische Verbraucherschutz-Organisationen hätten festgestellt, dass es möglich ist, die bisherigen Richtwerte zu unterschreiten und deutlich niedrigere Werte in Keksen oder Waffeln für Kinder zu erzielen. Man warte nun auf einen ambitionierteren Vorschlag der Kommission, um endlich verbindliche Höchstgrenzen in ganz Europa einzuführen.
QUELLE:
- Meldung aerzteblatt.de vom 09.10.2020 sowie Meldung SPD-Abgeordneten-Fraktion der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament vom 28.09.2020
Dr. Greta Riel