Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat sich im Rahmen der Sitzung des EU-Agrar- und Fischereirats für Nachbesserungen des Kommissionsvorschlags zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln eingesetzt. Seine Position unterstrich er auch in einem direkten Gespräch mit der Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides. Es sei laut Özdemir gut und richtig, das europäische Pflanzenschutzrecht zu harmonisieren und ein klares, ambitioniertes Reduktionsziel für den Einsatz von Pestiziden vorzugeben. Allerdings sehe er noch Nachbesserungsbedarf: die deutschen Landwirtinnen und Landwirte sollten für ihre bisherigen Reduktionsanstrengungen nicht benachteiligt werden.
Özdemir forderte zudem, dass die Kommission den angekündigten Entwurf zur Erweiterung der Herkunftskennzeichnung zeitnah vorlegt. Die Verbraucher wünschten sich zu Recht Transparenz darüber, wo das Fleisch auf ihren Tellern herkommt. Während er auf Bundesebene daran arbeite, dass der Verbraucher weiß, wie das Tier gelebt hat, dass er isst, müsste es auch eine gemeinsame europäische Lösung geben. Kommissarin Kyriakides teilte diese Auffassung und wisse, dass zeitnah eine Regelung gebraucht werde.
Im Gespräch wurde ebenfalls die anstehende europaweite Regelung von Nährwertkennzeichnungen auf Verpackungen thematisiert. Kyriakides kündigte einen Vorschlag an, der sich am derzeit in Deutschland eingeführten Nutri-Score orientieren wird. Der Vorschlag soll außerdem die Regelungen zur Angabe der Haltbarkeit von Lebensmitteln so ändern, dass weniger noch essbare Lebensmittel im Abfall landen.
QUELLE:
- Pressemitteilung Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vom 27.09.2022
Dr. Greta Riel
