Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wird ab 2019 damit beginnen die „Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie“ umzusetzen. Die Ziele der Strategie sollen bis 2025 im Rahmen eines transparenten Prozesses erreicht werden. Die Grundsatzvereinbarung wurde von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) Ende September mit teilnehmenden Wirtschaftsverbänden geschlossen.
Die Strategie verfolgt das Ziel Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten zu reduzieren und eine gesunde Lebensweise zu fördern. Sie beruht auf dem wissenschaftlichen Grundkonsens, dass ein übermäßiger Konsum von Zucker, Fetten und Salz mitverantwortlich für das Auftreten nichtübertragbarer Krankheiten ist.
Beispielsweise soll bei Milchprodukten, Frühstückscerealien und gesüßten alkoholfreien Erfrischungsgetränken der Zuckergehalt um einen zweistelligen Prozentbetrag reduziert werden. Bis 2025 soll die Fettaufnahme, etwa durch den Austausch von eingesetzten Fetten in den Produkten, auf ein "aus Wissenschaftssicht akzeptables Maß in der Bevölkerung" reduziert werden. Bei Tiefkühlpizzen wird "eine signifikante Senkung des Salzgehaltes" angestrebt. Daneben sollen auch Portionsgrößen von Produkten kleiner und die Aktivitäten der Ernährungsbildung ausgebaut werden.
Die Umsetzung der Strategie wird durch ein engmaschiges Monitoring begleitet. Eine erste Bewertung der Maßnahmen zur Reduktion der Nährstoffe soll im Herbst 2019 erfolgen.
Mit der Strategie setzt das BMEL ein zentrales Vorhaben des Koalitionsvertrages um und orientiert sich auch an Handlungsempfehlungen auf EU-Ebene. Verbraucherschützer und die Opposition kritisieren das Modell auf freiwilliger Basis als zu unverbindlich.
HINTERGRUND:
In Deutschland gelten laut BMEL 47 % der Frauen, 62 % der Männer und 15 % der Kinder als übergewichtig. Zu viel Zucker, Fett und Salz erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
QUELLE:
• BMEL, gesunde Ernährung, sichere Lebensmittel, F&A zur Reduktions- und Innovationsstrategie, www.bmel.de
Dr. Christina Mesch