Statt Milch Sojadrinks
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Statt Milch Sojadrinks

Sojadrinks sind die am häufigsten verzehrten Alternativen zur Milch. Verbraucher schätzen das Getränk als besonders gesund ein. Nach einer Marktanalyse machen Drinks auf Sojabasis 40 % aller verkauften Milchalternativen aus. Die Stiftung Warentest ließ 15 Sojadrinks, darunter 12 Bio-Produkte und 10 Erzeugnisse mit Calzium-Zusatz mit den nachfolgenden Ergebnissen testen:

Bei der Untersuchung auf Schadstoffe fielen drei Erzeugnisse mit erhöhten Gehalten an Nickel auf. Festgestellt wurden Werte zwischen 0,72 und 1,16 mg/l. Nach den Berechnungen von Warentest würde eine 60 kg schwere Person schon bei Verzehr von 250 ml dieses Getränks mit dem höchsten gemessenen Gehalt den TDI-Wert (tolerable daily intake), den das Gremium für Umweltkontaminanten in der Lebensmittelkette (CONTAM) mit 2,8 µg/kg Körpergewicht/Tag 2015 ermittelte, deutlich überschreiten. Die Nickel Gehalte bei weiteren drei Erzeugnissen waren immer noch so hoch, dass bei einem Verzehr der Drinks unter den gleichen Bedingungen der TDI-Wert zur Hälfte ausgeschöpft werden würde.

Besonders nickelreich sind laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) beispielsweise Kakao, Sojabohnen, Linsen, Erbsen, Bohnen, Kopfsalat und anderes Gemüse. Laut Warentest nimmt die Sojapflanze Nickel aus dem Boden auf und speichert es.

Bei einem weiteren Drink stellten die Tester 225 µg/250 ml Chlorat fest. Ein gesundheitlich bedenklicher Wert. Beim Verzehr dieser Menge durch eine 60 kg schwere Person würde laut Warentest der maximal tolerierbare Wert von 3 µg/kg Körpergewicht (BfR Nr. 007/2018 vom 15.02.2018) um 25 % überschritten. Als Ursache wurde gechlortes Wasser vermutet, das zu Desinfizieren in der Verarbeitung zum Einsatz kam, vermutet.

Die Prüfung auf weitere Schadstoffe ergab in einem Fall Spuren von Glyphosat. Weiter Pflanzenschutzmittelrückstände, Spuren von Schwermetallen und Ochratoxin A konnten nicht nachgewiesen werden.

Bei der sensorischen Prüfung stellte sich ein Erzeugnis als ungenießbar heraus. Ursache war eine Kontamination mit dem Keim Cullulosimicrobium cellulans. Der Keim kann zu Unwohlsein führen. Der Hersteller wurde während der Testphase informiert und nahm die Charge vom Markt.

Geprüft wurden die Soja–Drinks auch auf gentechnisch verändertes Soja. Die Tests verliefen in allen Fällen negativ. Lediglich in einigen Proben konnten Spuren unter 0,1 % festgestellt werden. Warentest hielt die verschiedentlich vorgenommenen Hinweise „ohne Gentechnik“ auch beim Nachweis dieser Spuren für akzeptabel.


 QUELLE:

•  test, Ausgabe 8/2018, S. 19 ff


Dr. Herbert Otteneder

 

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