Der Britische Ernährungsbericht schlägt eine Steuer auf Salz und Zucker vor. Mit dieser und weiteren Maßnahmen sollen Fettleibigkeit und ungesunde Ernährung in Großbritannien bekämpft werden. Die kürzlich erschienene unabhängige Studie hatte die Britische Regierung vor zwei Jahren in Auftrag gegeben. Sie wurde von dem Ernährungsexperten und Unternehmer Henry Dimbleby zusammengestellt und veröffentlicht.
Diese Reformulierungs-Steuer – in den Medien auch als „Snacksteuer“ bezeichnet – soll Hersteller dazu bewegen, die Rezeptur ihrer Erzeugnisse zu ändern. Produkte, die weiterhin extrem zucker- und salzhaltig sind, werden verteuert und verlieren ihre Attraktivität. Der Bericht schlägt vor, die Steuereinnahmen etwa für kostenlose Schulmahlzeiten oder Urlaubsprogramme zu nutzen. Weiter hält es der Bericht für sinnvoll, dass Hausärzte Patienten Obst und Gemüse verschreiben. Zudem sollte die Ernährung in den Lehrplan aufgenommen werden.
Der Bericht enthält insgesamt 14 Punkte mit weiteren Vorschlägen zur Verbesserung der Ernährung auch unter Berücksichtigung sozialer Aspekte. So soll der Anspruch auf kostenlose Schulspeisung Mahlzeiten ausgeweitet werden. Ein Programm soll einkommensschwache Personen dabei unterstützen ihre Ernährung zu verbessern.
Um die Ziele der Regierung für Gesundheit, Klima und Umwelt zu erreichen, müsse der Verzehr von Obst und Gemüse bis 2030 um 30 Prozent zulegen, so der Bericht. Im Gegenzug müsse der Konsum von Lebensmitteln mit hohem Gehalt an gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker um 25 Prozent und von Fleisch um 30 Prozent sinken.
Die Regierung kündigte an, innerhalb der nächsten Monate auf die Schlussfolgerungen des Ernährungsberichtes zu antworten. Wie verschiedene Medien berichten, sehen Boris Johnson und Mitglieder seiner Konservativen Partei die Forderungen des Ernährungsberichtes skeptisch. Statt der Reformulierung sollten sich die Bürger mehr bewegen und die Werbung für Junkfood beschränkt werden.
QUELLE:
- www.nationalfoodstrategy.org/the-report
- www.aerzteblatt.de/nachrichten
- Lebensmittelzeitung vom 23.07.2021
Dr. Herbert Otteneder